Westfalenpost: Lorenz Redicker zur Mobilfunk-Versteigerung

Um den Job ist die Bundesnetzagentur eher nicht zu
beneiden. Die Versteigerung der Lizenzen für den neuen
Mobilfunkstandard 5G sollte, so die Vorgabe der Koalition, dem
Finanzminister 12 Milliarden Euro einbringen. Einerseits. Und
andererseits eine „verlässliche und lückenlose Mobilfunkversorgung
insbesondere im ländlichen Raum“ sicherstellen. Sicher ist schon
jetzt: Beides zusammen geht nicht. Tatsächlich sind die Erwartungen
an den Versteigerungs-Erlös längst deutlich heruntergeschraubt. An
der Vorgabe für die lückenlose Versorgung auch auf dem Land indes
sollte nicht gerüttelt werden. Zu wichtig ist der neue Handy-Standard
für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Und das eben nicht nur an
Autobahnen, Bundesstraßen und in großen Städten. Der ländliche Raum
mit seiner starken mittelständisch geprägten Wirtschaft darf nicht
abgehängt werden. Die Regeln für die Versteigerung sollten deshalb
nachjustiert werden. Bei der Telekommunikation läuft Deutschland
schon jetzt weltweit der Musik hinterher. Das darf nicht so bleiben.
Die Forderungen an die Mobilfunkbetreiber müssen hoch bleiben. Im
Zweifel kassiert der Finanzminister eben nichts aus der
Versteigerung.

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