Westfalenpost: Martin Korte zu den Regionalflughäfen in NRW

Das Wehklagen der Regionalflughäfen in Dortmund,
Weeze und Paderborn ist menschlich nachvollziehbar, schließlich geht
es vor Ort um eine Menge Arbeitsplätze. Aber entscheidend für die
Existenzberechtigung der Airports ist der Markt. Luftverkehrs- und
Passagierströme dauerhaft über Subventionen lenken zu wollen, führt
in rote Zahlen – wie Dortmund eindrucksvoll belegt. Klar, es gibt
Möglichkeiten, Bilanzen schönzurechnen und den Prestige-Gewinn
einzupreisen. Unter dem Strich bleibt aber ein dickes Minus, und zwar
in der Regel zulasten des Steuerzahlers. Die Lage wird nicht besser:
Billig-Flieger steuern in NRW zunehmend die Drehkreuze in Köln und
Düsseldorf an; Frankfurt ist auch nicht so weit entfernt. Und die
Passagiere stimmen mit den Füßen ab, besser gesagt: mit dem Auto. Bei
günstigen Ticketpreisen nehmen sie eine Anfahrt von 100 Kilometern
und mehr gern in Kauf. Zudem steht und fällt die Branche mit der
Entwicklung der Energiepreise. Wer weiß, wie lange das Kerosin noch
so günstig ist? Das sind alles keine guten Grundlagen für
langfristige Planungen und positive Prognosen. Auf Dauer sind sechs
Flughäfen in NRW wohl zwei zuviel.

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