Westfalenpost: Martin Korte zu den Terroranschlägen in Nigeria

Der Name sagt alles: „Westliche Bildung ist Sünde“
heißt Boko Haram übersetzt. Die islamistische Terrorgruppe übersät
Nigeria mit einer gewaltigen Blutspur. Die selbst ernannten
Gotteskrieger meucheln jeden, der ihnen in die Quere kommt. Das Maß
an Brutalität übersteigt unsere Vorstellungskraft. Und trotzdem: Boko
Haram findet in dem ölreichen und trotzdem bitterarmen Land
Unterstützer, begeistert vor allem junge Menschen, weil die
Terrorristen ihnen Perspektiven versprechen, und sei es nur als
Gruppenführer einer marodierenden paramilitärischen Einheit. Wer
junge Mädchen entführt, Unschuldige in die Luft sprengt und Christen
verfolgt, der darf für die ohnehin labile Regierung kein
Verhandlungspartner sein. Kurzfristig kann Boko Haram nur mit
Gegengewalt Einhalt geboten werden, auf lange Sicht muss den
Islamisten die intellektuelle Basis entzogen werden: Die Einwohner
von Nigeria brauchen Hoffnung auf ein besseres Leben, sie müssen
wieder lernen, dass sich Korruption nicht lohnt. Und sie müssen
erfahren, dass Religionen in friedlicher Koexistenz zusammenleben
können. 40 Prozent der 170 Millionen Einwohner sind Christen. Uns
kann es nicht egal sein, was in Westafrika passiert. Die Vernünftigen
sind auf unsere Hilfe angewiesen. Was Nigeria jetzt braucht ist:
westliche Bildung.

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