Mag sein, dass Menschen, die ständig im
Scheinwerferlicht stehen, die im Beruf einem hohen Druck ausgesetzt
sind oder wo auch immer eine große Verantwortung tragen, der
Verlockung von Drogen eher erliegen als der berühmte Otto
Normalverbraucher. Sie glauben wohl, der Herausforderung nicht anders
gerecht werden zu können. Wer nun aber anfängt, Volker Becks Vergehen
kleinreden zu wollen, bewegt sich auf gefährlichem Terrain. Was sich
der Grünen-Politiker geleistet hat, ist schlicht unentschuldbar. Der
Mann ist ein katastrophales Vorbild. Crystal Meth ist eine
bewusstseinsverändernde, extrem gesundheitsschädliche Droge. Der
Besitz ist strafbar. Beck sollte deshalb auch das ihm vom Wähler
verliehene Bundestagsmandat abgeben. Das wäre anständig und
verantwortungsbewusst. Es gibt in bestimmten Kreisen die Tendenz,
Drogenkonsum als Kavaliersdelikt einzuordnen. Das betrifft nicht nur
Politiker, und schon gar nicht nur die Grünen, sondern sogenannte
Leistungsträger. Zeitgenossen wie Beck verharmlosen die Gefahr.
Drogen sind ein gefährliches Gift; es macht die Menschen kaputt. „Ich
habe immer eine liberale Drogenpolitik vertreten“, schreibt Beck auf
seiner Internet-Seite. Soll das eine Entschuldigung sein? Er hat
nichts verstanden.
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