Natürlich sind Statistiken wertvolle
Argumentationshilfen, beim Thema Sicherheit spielen aber auch Gefühle
eine entscheidende Rolle. Wenn die Polizeiwache auf dem Land nachts
nicht mehr besetzt ist, bekommen die Bürger Angst. Kriminelle wissen,
dass es an Wochenenden schon mal 30 Minuten dauert, bis die Beamten
den Einsatzort erreichen können. Die Zahl der Einbrüche ist auch im
Sauer- und Siegerland stark gestiegen, die Aufklärungsquote dagegen
verharrt auf einem lächerlich niedrigen Niveau. Selbstverständlich
muss die Polizeistärke der demografischen Entwicklung Rechnung
tragen, allerdings darf die Schraube dabei nicht überdreht werden.
Denn eine verfehlte Personalpolitik könnte einen kleinen Teufelskreis
auslösen: Wer sich nicht sicher fühlt, zieht weg. Und was folgt auf
weniger Einwohner? Weniger Polizisten! Es ist richtig, die Beamten
verstärkt an Kriminalitätsschwerpunkten in Ballungszentren
einzusetzen, aber es ist falsch, den ländlichen Raum ausbluten zu
lassen. Bis die Fehler der Vergangenheit ausgebügelt sind, werden
allerdings noch einige Jahre vergehen. Fragt sich nur, ob die Bürger
soviel Geduld aufbringen. Auch die Landbevölkerung hat ein Recht auf
Sicherheit.
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