Der Plan ist ambitioniert – und seine erfolgreiche
Umsetzung noch längst nicht ausgemacht. Aber die Idee, eine
Teststrecke für autonomes Fahren in Südwestfalen anzusiedeln, darf
sich tatsächlich mit der Bezeichnung Leuchtturmprojekt schmücken. Sie
verdient Unterstützung. Alle reden von der Digitalisierung und der
Mobilität der Zukunft, jetzt handeln die Stadtwerke Arnsberg und
Menden als maßgebliche Initiatoren. Sie brauchen Hilfe aus Berlin und
Düsseldorf, vor allem aber aus der Region selbst. Ausgerechnet
Südwestfalen? Ja, ausgerechnet Südwestfalen! Für die Digitalisierung
haben die Ballungszentren und die Großstädte kein Monopol. Auf dem
Land, wo es beim Thema Breitband noch ziemlich viele weiße Flecken
gibt, ist der Nachholbedarf besonders groß. Positiv ausgedrückt:
Klappt das autonome Fahren dort, dann klappt es überall. Zudem dürfen
die Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik ihre
gesellschaftliche Verantwortung nicht aus dem Blick verlieren: Wer
den ländlichen Raum bei der Digitalisierung verbluten lässt, der
tötet ihn. Eine schöne Landschaft reicht nicht aus, um Fachkräfte zu
binden und dem demografischen Wandel zu begegnen. Sinnvoll wäre es,
ökologische Komponenten in das Projekt mit einzubeziehen. Das aktuell
größte Problem unserer Mobilität ist ja nicht, ob ein Fahrer am
Steuer sitzt oder ein Computer das Auto lenkt. Sondern ob der
Individualverkehr so gestaltet werden kann, dass er Gesundheit und
Umwelt möglichst wenig belastet. Fest steht: Die Stadtwerke haben
einen visionären Impuls gesetzt. Es gibt genug schlaue Köpfe in
Südwestfalen, um daraus einen bundesweit sichtbaren digitalen
Leuchtturm zu konstruieren.
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