Ja, das ist schon ein „historisches“ Datum: Erstmals
seit 1973 plant NRW nicht mehr mit neuen Schulden. Das Schuldenmachen
ist in den vergangenen Jahrzehnten so „normal“ gewesen, dass man sich
verwundert die Augen reibt, wenn es vorbei ist. Die Begeisterung 
darüber darf aber nicht zu laut ausfallen, Denn ein weiterer 
Schuldenhaushalt wäre angesichts der hohen Steuereinnahmen und der 
wirtschaftlichen Entwicklung fast schon eine Frechheit. Die schwarze 
Null ist neu, aber sie ist auch Pflicht. Die Sparanstrengungen sehen 
angesichts dieser Rekordeinnahmen bescheiden aus: 131 Millionen Euro 
sind zu wenig. Zu groß ist offenbar die Versuchung, eingenommenes 
Geld auszugeben, um Wahlversprechen zu erfüllen: mehr Lehrer, mehr 
Polizisten, schnelleres Internet. Das dafür benötigte Geld fließt 
fast automatisch in die Kassen. In diesen Zeiten ist der Job eines 
Finanzministers keine Strafarbeit mehr. Ab 2020 rechnet die Regierung
mit Überschüssen von einer Milliarde Euro im Jahr. Diese Zahl muss 
man aber ins Verhältnis setzen zum Schuldenstand. Würde nur diese 
Summe ins Tilgen gesteckt, dauerte es noch weit über 100 Jahre, bis 
NRW schuldenfrei wäre.
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