Autobahnrastplätze werden in diesen Tagen zum Symbol
der Hilflosigkeit im Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest. Sie
sollen umzäunt werden, so ein Vorschlag, damit Wildschweine sich
nicht mehr weggeworfene Essensreste schmecken lassen. Darüber hinaus
könnten die Mülltonnen an den Fernstraßen abends statt morgens
geleert werden. Die Beispiele zeigen die behördliche Leere im Kampf
gegen das Einschleppen der für Schweine tödlichen Seuche. Kein
bundesweit einheitlicher Maßnahmenkatalog, kein Plan gegen eine seit
langem zu erwartende Krise – da wundert es nicht, dass man auf
(blinden) Aktionismus verfällt. Und der manifestiert sich, indem man
Wildschweine zum massenhaften Abschuss frei gibt und sogar Prämien
für erlegtes Schwarzwild zahlt. Man macht es sich zu einfach,
Wildschweine als Bauernopfer auszurufen. Hier wird die falsche Sau
durchs Dorf getrieben. Der Mensch ist für eine industrialisierte
Landwirtschaft mit weltweiten Vermarktungs- und Vertriebswegen
verantwortlich. Er schleppt das tödliche Virus in die Schweineställe.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell