Pflichtgemäß haben Russland und China gestern ihre
„Besorgnis“ über die Lage in der Ukraine in die Welt geheuchelt. Alle
am Konflikt beteiligten Seiten sollen doch bitteschön einen
landesweiten Dialog starten, forderten Wladimir Putin und sein
Amtskollege Xi Jinping in einer gemeinsamen Erklärung.
Öffentlichkeitswirksame Signale der Einigkeit werden wir in
Zukunft aus Moskau und Peking öfter hören müssen. Denn Putin wendet
sich ab vom Westen – der ihn so bitter enttäuscht hat – und sucht
sich im Südosten neue Freunde, besser gesagt: Handelspartner. Denn am
Ende geht es natürlich nur ums Geld. Auf der anderen Seite benötigt
China einen zuverlässigen Gas-Lieferanten für seine nimmersatte
Industrie. Da kommen die Sanktionen des Westens, die Putin ökonomisch
in die Enge treiben, gerade recht.
Angesichts milliardenschwerer Aufträge hat das kommunistische
Riesenreich mal eben einen der wichtigsten Grundsätze der eigenen
Außenpolitik auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen: das Prinzip
der Nichteinmischung, gegen das Russland mit der Annexion der Krim
selbstverständlich verstoßen hat. Beide Länder werden ihre
Kooperation auch auf anderen Feldern ausbauen, etwa bei der Raumfahrt
und beim Militär. Und der Westen? Er sieht zu. Das ist der Preis der
Freiheit.
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