Westfalenpost: Sicherheit ist Staatsaufgabe Von Wilfried Goebels

Der Staat muss die Sicherheit der Bürger
garantieren. Solange das staatliche Gewaltmonopol gewahrt bleibt, ist
der zusätzliche Schutz durch private Sicherheitsdienste rechtlich
einwandfrei. Trotzdem muss es alarmieren, wenn sich Bürger allein auf
den Schutz der Polizei nicht mehr verlassen können. Die geringe
Aufklärungsquote bei der steigenden Zahl von Hauseinbrüchen treibt
dem privaten Sicherheitsgewerbe die Kunden geradewegs in Scharen zu.

Was fehlt, ist eine rigorose Aufgabenkritik der überforderten
Polizei. Beamte, die Radarkontrollen durchführen, Parkverstöße ahnden
und leichte Unfälle aufnehmen müssen, können ihren Streifendienst nur
eingeschränkt wahrnehmen. Das geht zu Lasten des Sicherheitsgefühls
der Bürger, die sich Alternativen suchen. Der bezahlte Einsatz
„Schwarzer Sheriffs“ in Luxusvierteln darf aber nicht zum Rückzug des
Staates führen.

Einbrüche und Diebstähle sind keine Bagatellen und für die Opfer
ein schwerer Eingriff. Da fällt die Entscheidung leicht, sich
zusätzliche Sicherheit einzukaufen. Das private Sicherheitsgewerbe
boomt, weil der Bedarf stark wächst. Die Polizei sollte die
Zusammenarbeit mit den Privaten für Hilfstätigkeiten suchen, eine
schlecht ausgebildete Ersatzpolizei aber braucht NRW nicht.

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