Westfalenpost: Stefan Hans Kläsener dem Grundgesetz zum 65. Geburtstag

Die wenigen Mütter und zahlreichen Väter des
Grundgesetzes hätten sich vor 65 Jahren nicht träumen lassen, was
gestern geschah: Ein 46-jähriger Mann aus Siegen mit iranischen
Eltern hält die Gedenkrede zum Geburtstag des Grundgesetzes, unserer
Verfassung, im Deutschen Bundestag. Und zum Schluss seiner Rede, die
viel Kritik am Asylrecht und an mancher unsensibler politischer
Bemerkung enthält, verbeugt er sich und sagt den schönen, schlichten
Satz: „Danke, Deutschland.“ Navid Kermani ist Deutscher. Warum
bedankt sich ein Landsmann bei seinem Land? Weil er, der auch
iranischer Staatsbürger ist, ein besonderer Landsmann ist? Kermani
lebt heute in Köln, einer Großstadt, die wie ein Schmelztiegel
Menschen verschiedenster Herkunft, verschiedensten Glaubens und
verschiedenster politischer Überzeugungen vereint, so wie in Hagen
oder Siegen oder Arnsberg oder Meschede. Kermani pflichtet dem
Bundespräsidenten bei, der erst jüngst vom besten Deutschland, das
wir kennen, sprach. Derselbe Bundespräsident warnt aber auch vor
blauäugigem Gutmenschentum, denn wir sind hoffentlich reif genug,
sowohl kritisch wie auch respektvoll mit Einwanderern umzugehen. Das
ist ein Zeichen von Reife. Wir leben im besten Deutschland aller
Zeiten. Danke!

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