Westfalenpost: Straßenbau in NRW

Es sind nicht nur die Fehler der Vergangenheit, die
Straßen NRW jetzt einholen. Es sind auch die Fehler der Gegenwart.
Der Landesbetrieb Straßenbau hat in den zurückliegenden Jahren auf
Druck der Politik genau die Stellen abgebaut, die ihm nun fehlen. Die
Behörde kämpft zudem gegen ein Demografie-Problem: Viele Ingenieure
sind älter als 60. Weil es in Deutschland kaum Fachleute in dieser
Branche gibt, die momentan eine neue Stelle suchen, dürfte sich das
Dilemma in naher Zukunft sogar verschlimmern. Für diese düstere
Prognose spricht auch die Tatsache, dass Straßen NRW nicht gerade als
attraktiver Arbeitgeber gilt – zumindest wenn es um das Gehalt geht.
Die freie Wirtschaft zahlt deutlich mehr. Da Angebot und Nachfrage
auch auf dem Berufsmarkt den Preis regeln, muss die Behörde schon
Einsteigern einen deutlich besseren finanziellen Anreiz bieten. Sonst
wird sie entweder gar keine Bewerber mehr anlocken – oder nur die,
die in privaten Unternehmen nicht unterkommen, weil sie nicht
qualifiziert genug sind. Richtig peinlich wird es dann, wenn NRW
Straßenbaumittel aus Berlin nicht abrufen kann, weil das
bevölkerungsreichste Bundesland im Planungsstau fest steckt. Dieses
Jahr könnte es wieder soweit sein.

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