Westfalenpost: Unwürdig / Kommentar von Dirk Hautkapp zur Todesstrafe in den USA

Mit Logik und Vernunft betrachtet müsste die
Hinrichtung von Joseph Rudolph Wood der Sargnagel für die Todesstrafe
in Amerika sein. Zum wiederholten Mal haben dubiose Mischungen in der
eingesetzten Giftspritze für das gesorgt, was die  hoch und heilig
gehaltene Verfassung der Vereinigten Staaten untersagt: Grausamkeit
beim Vollzug. Wood, ein Mann, für den man angesichts seiner Taten
kein Mitleid empfinden muss, rang zwei Stunden mit dem Tod. Ein
Fußballspiel lang, plus Verlängerung. Das war keine Exekution. Das
war Folter mit letalem Ausgang. Staatlich verordnetes „Game Of
Thrones“. Diese Experimente am todgeweihten Subjekt müssen sofort
aufhören. In einem ersten Schritt muss ein höchstrichterliches
Moratorium her, das Hinrichtungen solange verbietet, bis das Problem
mit der Zuverlässigkeit des Giftcocktails gelöst ist. Die Vereinigten
Staaten von Amerika werden sonst zur Bananen-Republik. Besser wäre es
natürlich, wenn die Todesstrafe ganz abgeschafft würde. Sie ist
inhuman, exorbitant teuer, verfehlt nachweisbar ihre auf Abschreckung
zielende Wirkung und ist eines zivilisierten Landes schlicht
unwürdig.

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Weitere Informationen unter:
http://