Westfalenpost: Weihnachtsbäume – Die Auswüchse stoppen

Wer den Wald vor lauter Weihnachtsbäumen nicht mehr
sieht, muss handeln. Dass der Anbau des Festbaums im Sauerland nach
Kyrill teilweise ausgeufert ist, steht außer Frage. Statt mit der
Keule des Gesetzes durchzugreifen, hätte Rot-Grün aber besser auf
eine freiwillige Selbstverpflichtung der Erzeuger zum Verzicht auf
Umweltgifte im Wald gesetzt. Die Chance der Brancheneinigung ist
vertan, der Streit um den Weihnachtsbaum geht weiter.

Einzelne Waldbauern müssen sich vorhalten lassen, durch den
starken Spritzmitteleinsatz Ängste in der Bevölkerung ausgelöst zu
haben. Dass Minister Remmel Gefahren durch Pestizide im Grundwasser
verhindern will, ist sein Job. Die Vermarktung der lukrativen
Christbäume darf ökologische Mindestanforderungen nicht außer Kraft
setzen. Das geplante Öko-Siegel für Weihnachtsbäume kann zudem ein
Marketing-Instrument werden. Warum dann der gesetzliche Eingriff?

Der Orkan Kyrill hat gezeigt, dass Monokulturen in Wäldern
erhebliche Risiken bergen. NRW muss Auswüchse bei
Weihnachtsbaum-Plantagen stoppen. Eine Beschränkung der Anbaufläche
auf den Status Quo aber hätte ausgereicht und Erzeugern
Planungssicherheit verschafft: Bisher weiß niemand, wie restriktiv
der angekündigte Rahmenvertrag ausfällt.

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