Erst fehlt das Glück und dann kommt Pech dazu. So
könnte man es spöttisch beschreiben, wenn ein Unternehmen im
Konjunkturtief sich plötzlich auch noch mit politischen Unruhen auf
wichtigen Auslandsmärkten konfrontiert sieht. Aber Spott ist nicht
angebracht. Probleme dieser Art bei einem Weltmarktführer werden
irgendwann auch beschäftigungsrelevant.
Das scheint bei
der SMS-Gruppe, die bisher wie ein solider Fels im Meer der
Maschinen- und Anlagenbauer zu ruhen schien, in nicht allzuferner
Zeit der Fall zu sein – ein Novum in der Unternehmensgeschichte, die
bis jetzt fast nur von Erfolgen geprägt war.
Doch sich auf
Erfolgen auszuruhen und beim ausgeprägt zyklischen Konjunkturverlauf
in der Branche Mitarbeiter über den Durst zu beschäftigen, kann
gefährlich sein. Die Konkurrenz schläft nicht nur nicht, sie arbeitet
manchmal auch mit nicht ganz sauberen Mitteln. Das ist in einem
Konjunkturhoch zu verschmerzen, wenn die Qualität stimmt. Andernfalls
nicht.
SMS wird, um
Weg gehen müssen, den schon viele Unternehmen zuvor gegangen sind:
Fertigung aus deutschen Werkstätten nach Indien oder China zu
verlagern. Das tut weh, scheint aber angesichts der Dauer der Krise
unausweichlich zu sein.
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