Wettbewerbsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen

„Die Forderung der IG BCE weisen wir zurück. 5,5 Prozent mehr sind wirtschaftlich derzeit nicht gerechtfertigt“, sagt Dr. Paul Kriegelsteiner, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Nordostchemie e.V. Er fordert die Gewerkschaft dazu auf, sich an den Fakten zu orientieren. Seit 2011 stagnieren die Umsätze in der ostdeutschen Chemie, die Produktion liegt unter dem Vorkrisenniveau. Besserung ist nicht in Sicht. Im selben Zeitraum verschlechterte sich die Wettbewerbsfähigkeit, denn die Kosten für die Betriebe kennen nur eine Richtung: nach oben.
Die Arbeitskosten der Ostchemie sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Auch weil die Beschäftigten einen deutlichen Reallohnzuwachs verzeichnen konnten. Hinzu kommen die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten und die Unwägbarkeiten der weltwirtschaftlichen Entwicklung sowie der Energiewende.
„Hoffnung ist gut, aber sie kann nicht wieder Basis der Lohnerhöhung werden“, ergänzt Kriegelsteiner. In den vergangenen Jahren mussten die optimistischen Ausgangsprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute regelmäßig nach unten korrigiert werden. „Wir müssen am Chemiestandort Ostdeutschland wettbewerbsfähig bleiben“, führt Kriegelsteiner aus. Nur so kann die Erfolgsgeschichte der Beschäftigung in der Ostchemie weitergehen.
Ein wichtiger Grundstein des Erfolgs bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist der Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“. Er legt den Grundsatz fest, dass Ausbildung vor Übernahme geht. Die Übernahmeentscheidung muss in der Verantwortung der Unternehmen bleiben. Ansonsten würde die Ausbildung zurückgehen.

Die Chemie- und Pharmabranche in Ostdeutschland hat über 58.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die NORDOSTCHEMIE ist die wirtschafts- und sozialpolitische Interessenvertretung der über 300 Mitgliedsunternehmen. Zur NORDOSTCHEMIE gehören der Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. (AGV Nordostchemie), der Verband der Chemischen Industrie e.V. – Landesverband Nordost – (VCI LV Nordost) und seine Fachverbände. Hauptsitz ist Berlin, weitere Geschäftsstellen sind in Dresden und Halle.

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