Sperrfrist: 24.02.2019 18:00
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Die Zuschauerinnen und Zuschauer des NDR haben im November 2018 im
gesamten Sendegebiet die Luft gemessen, um herauszufinden: Wie sauber
ist die Luft in Norddeutschland? Nun liegen die Ergebnisse der
größten Luftmessaktion Norddeutschlands vor. Dabei ging es um die
Stickstoff¬dioxid-Werte (NO2) – nicht von den gut 80 offiziellen
Messstationen, sondern mit rund 1000 Luftmessröhrchen genau dort, wo
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen wollten: vor ihrer Haustür,
auf dem Schulweg oder an der Durchgangsstraße ihres Dorfes. Den
niedrigsten Wert hat ein Zuschauer im schleswig-holsteinischen
Tönning gemessen. Die höchste Belastung stellte ein Teilnehmer in
Hamburg an den Landungsbrücken fest.
Ergebnisse:
Aufatmen können die Menschen in vielen Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns. Denn hier waren die Stickstoffdioxid-Werte
im Schnitt am niedrigsten. Den geringsten Einzelwert hat ein
Zuschauer in Tönning in Schleswig-Holstein gemessen. Mit nur zwei
Mikrogramm pro Kubikmeter lag der Stickstoffdioxidanteil hier weit
entfernt von dem EU-Grenzwert von 40µg/m3. Der Zuschauer hat seiner
Luftprobe an einer kleinen Straße in der Nähe des Eider-Sperrwerks
genommen.
Niedrige Werte (zwischen 0-20µg/m3) sind vor allem in den
ländlichen Gebieten in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zu finden. Erhöhte Werte (20-30µg/m3) traten auf
dem Land fast ausschließlich an Bundesstraßen und Durchgangsstraßen
auf. Hohe Werte (>30µg/m3) ergaben die Proben aus den Städten
Osnabrück, Hannover, Bremen, Lübeck, Kiel, im Raum Hamburg und in der
Nähe von Autobahnen. In Hamburg gab es etliche
Grenzwertüberschreitungen (>40µg/m3).
An den Hamburger Landungsbrücken ist die Luft besonders stark mit
Stickstoffdioxid belastet. Hier wurden 149µg/m3 gemessen, mehr als
dreimal so viel wie die EU erlaubt. Verantwortlich ist dafür
vermutlich der rege Schiffsverkehr im Hamburger Hafen. Die Stadt
Hamburg will deshalb auf verschiedenen Wegen die Emissionen im Hafen
reduzieren.
Die Ergebnisse der Messaktion ergeben insgesamt ein ähnliches Bild
wie die der offiziellen Messstationen des Umweltbundesamtes und der
zuständigen Landesämter. Dabei fällt auf, dass die NO2-Werte im
November 2018 in vielen Regionen und an vielen Stationen niedriger
waren als die Jahresmittelwerte. Dies kann vor allem mit den
Wetterbedingungen im November zu tun haben: Wind, Niederschlag und
hohe Luftfeuchtigkeit senken die Abgaskonzentration in der Luft.
Schwerpunkttag: Alle Ergebnisse sind ab Montag, 25. Februar 2019
(6.00 Uhr) auf einer interaktiven Karte unter www.NDR.de/wasatmestdu
zu sehen. Dort finden sich dann nicht nur sämtliche Messwerte der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern auch die der offiziellen
Messstationen. Per Postleitzahlsuche kann man herausfinden, wie die
Werte in der näheren Umgebung ausgefallen sind.
Den ganzen Tag über wird in verschiedenen Sendungen des NDR im
Fernsehen, im Radio und bei www.NDR.de über die Zuschaueraktion sowie
über Hintergründe zum Thema Luftverschmutzung berichtet. Um 21.00 Uhr
sendet das NDR Fernsehen ein „45Min spezial“ mit dem Titel „Was
atmest du – wie sauber ist die Luft in Norddeutschland?“ und um 22.00
Uhr „45 Min: Dreckige Luft vom Traumschiff?“. Darin kommen führende
Experten und Wissenschaftler zu Wort und ordnen die Ergebnisse
wissenschaftlich ein.
Hintergrund der Aktion
Der NDR wollte wissen: Wie gut oder schlecht ist die Luft in
Norddeutschland? Dafür hatte die Redaktion der Doku-Reihe „45Min“ im
Oktober 2019 zur größten norddeutschen Luftmessaktion aufgerufen. Das
Interesse war überwältigend: Mehr als 5000 Norddeutsche wollten sich
an der Aktion beteiligen, an rund 1000 von ihnen hat der NDR ein
Messröhrchen (auch Passivsammler genannt) geschickt. An Hunderten von
Orten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Hamburg und Bremen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre
Röhrchen aufgehängt, die dann den ganzen November über
Stickstoffdioxid in der Luft gemessen haben. Anfang Dezember wurden
die Röhrchen dann an das Umweltlabor Passam in der Schweiz geschickt
und ausgewertet.
Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
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