Studie von Ashoka und McKinsey: Automatisierung
steigert nicht nur Nachfrage nach digitalen Fähigkeiten, sondern auch
nach sozialen Kompetenzen – Unternehmen müssen neue Modelle der Aus-
und Weiterbildung entwickeln – Lernen von Sozialunternehmern aus
aller Welt
Automatisierung und Digitalisierung stellen Unternehmen vor enorme
Herausforderungen: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden sie ganz
neue Formen und Inhalte in der Aus- und Weiterbildung ihrer
Mitarbeiter entwickeln müssen. Dabei wird nicht nur die Nachfrage
nach digitalen Fähigkeiten steigen, sondern auch nach sozialen
Kompetenzen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie
der gemeinnützigen Organisation Ashoka und der Unternehmensberatung
McKinsey & Company. Ashoka widmet sich weltweit der Förderung von
sozialem Unternehmertum.
Neue Modelle der Weiterbildung
Unternehmen sollten nach Ansicht der Studienautoren systematisch
zwischen vier Formen und Inhalten der Aus- und Weiterbildung ihrer
Mitarbeiter unterscheiden und dafür entsprechende Angebote
entwickeln:
– „Upskilling“: In allen bestehenden Jobs müssen Mitarbeiter darin
geschult werden, neue zur Verfügung stehende Technologien
anwenden zu können. Beispiele dafür sind Fabrikarbeiter, die im
Einsatz von Robotern oder bei der Nutzung digitaler
Überwachungssysteme geschult werden müssen.
– „Digital reskilling“: Durch die Digitalisierung entstehen völlig
neue Anforderungen an IT- oder Technikberufe beispielsweise bei
Bau und Entwicklung von Robotern, Cloud Computing oder bei der
Datenverarbeitung. Hier müssen Unternehmen völlig neue
Fähigkeiten vermitteln.
– „Human reskilling“: Da sich die gesamte Arbeitswelt verändert,
benötigen Unternehmen Mitarbeiter, die ihre Kollegen auf diese
Veränderungen vorbereiten, sie zum Lernen und Entwickeln neuer
Fähigkeiten motivieren. Erweitertes Einfühlungsvermögen wird
auch im Umgang mit den Kunden benötigt, deren Vertrauen gewonnen
werden muss und die an neue Angebote herangeführt werden müssen.
– „Meta Skills“: Selbstorganisation, Führungs-, Anpassungs- und
Teamfähigkeit oder Kreativität – diese Fähigkeiten sind
grundsätzlich wichtig, weil lebenslanges Lernen und die
Notwendigkeit, sich auf Veränderungen einzulassen und zu
bewältigen, für die Arbeitnehmer im Zeitalter der
Digitalisierung immer wichtiger werden.
„Upskilling und Reskilling sind kurzfristige Maßnahmen, mit denen
Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen müssen, um
auf erste Wellen technologischer Veränderungen zu reagieren“, sagt
Matthias Daub, Co-Herausgeber der Studie und Partner bei McKinsey.
Meta Skills hingegen seien langfristig benötigte Fähigkeiten, die
Mitarbeiter in die Lage versetzen, sich auch dauerhaft auf
Veränderungen einzustellen und sich weiterzuentwickeln.
Wie die Vermittlung dieser Fähigkeiten in der Praxis gelingen
kann, zeigt die Studie anhand einer Vielzahl von innovativen
Sozialunternehmern aus dem Ashoka-Netzwerk: Das kanadische
Tech-Start-up Bluenove beispielsweise setzt bereits bei vielen
Großunternehmen eine Methode ein, mit der intern in innovativen Foren
Debatten über Strategie oder Transformation geführt werden können.
Ein niederländischer Ashoka-Fellow hat mit dem Pflegedienst Buurtzorg
ein extrem erfolgreiches Unternehmen gegründet mit mittlerweile über
10.000 Krankenschwestern und 4.000 Pflegekräften. „Alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 900 unabhängig
voneinander arbeitenden Teams organisiert“, beschreibt Rainer Hoell,
Partner bei Ashoka Deutschland, das Unternehmen. Dieses
Organisationsmodell habe ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit
und des Wissensaustausches gefördert. Mit Erfolg: Das Unternehmen
wurde zum vierten Mal in Folge zu Hollands attraktivstem Arbeitgeber
gewählt.
Die Studie finden Sie zum Download unter: http://ots.de/zQNKef
Über Ashoka
Ashoka ist die erste und weltweit führende Organisation zur
Förderung von Social Entrepreneurs (Sozialunternehmer) – Frauen und
Männer, die mit innovativen, replizierbaren Konzepten drängende
gesellschaftliche Probleme lösen. Die Non-Profit-Organisation wurde
im Jahr 1980 von Bill Drayton in den USA gegründet und ist heute in
über 80 Ländern aktiv. In Deutschland ist Ashoka seit 2003 aktiv. Die
Vision von Ashoka ist eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne
ermutigt und unterstützt wird, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme
beizutragen und positiven Wandel zu gestalten – ein Changemaker zu
sein.
Über McKinsey
McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist
McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit
127 Büros in 65 Ländern.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Ashoka Deutschland gGmbH
Laura Haverkamp, Telefon: 0176 6210 5868,
E-Mail: lhaverkamp@ashoka.org
McKinsey & Company
Kirsten Best, Telefon: 0211 136-4688,
E-Mail: Kirsten_Best@mckinsey.com
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