Der Mindestlohn gefährdet nach Auffassung des Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Straubhaar den sozialen Zusammenhalt in Deutschland. Die Abschaffung der Tariffreiheit sei eine Bedrohung für Arbeitslose, weil sie ihre Chancen verringere, wieder in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis zurückzufinden, schrieb der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) in einem Gastbeitrag bei „Cicero Online“. Deshalb lösten Mindestlöhne auch keine Armutsprobleme. Viel mehr profitierten von ihnen auch Zweitverdiener oder jene Jugendliche, die bei ihren Eltern wohnen und die alles andere als arm sein müssen. „In diesen Fällen begünstigen Mindestlöhne nicht wirklich Bedürftige, sondern auch finanziell Bessergestellte.“ Straubhaar sprach sich stattdessen für eine Mindestsicherung aus. Die SPD hat die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro zur Bedingung für eine Große Koalition gemacht.
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