Yanis Varoufakis, der im Juli von seinem Amt als
griechischer Finanzminister zurückgetreten ist, sieht sich selbst als
Opfer einer gezielten Diskreditierung durch die Medien: „Man wollte
nicht, dass ich gehört werde. Ich wurde als gefährlicher Dummkopf
dargestellt.“ Über sich selbst sagt der 54-Jährige im Gespräch mit
dem ZEITmagazin und ZEIT ONLINE: „Ich bin ein Außenseiter. Aber
manchmal können nur Außenseiter wirklich erkennen, was schiefläuft,
weil sie den nötigen Abstand haben.“ In dem Gespräch greift
Varoufakis auch die Euro-Gruppe scharf an: „Die Währungsunion wird
von einem undurchsichtigen Gremium regiert, das niemandem
Rechenschaft schuldig ist und dessen Sitzungen nicht protokolliert
werden. Meiner Ansicht nach ist das ein Anschlag auf die Demokratie.
(…) Es ist ein Desaster, was Europa in dieser Runde angetan wird.“
Die ersten Tage seiner Amtszeit im Januar 2015 als Minister
beschreibt Varoufakis gegenüber dem ZEITmagazin und ZEIT ONLINE als
chaotisch: „Wir hatten noch nicht einmal Geld für Toilettenpapier.
Als ich Minister wurde, bin ich in ein praktisch leeres Ministerium
gezogen. In meinem Stockwerk – da waren nur ich und mein Laptop.“
Offensichtlich hätten seine Vorgänger alle Computer mitgenommen. „Es
hat mich eine halbe Stunde gekostet, eine Internetverbindung in
meinem Büro zu installieren.“ Die vorherige griechische Regierung
habe die Beamten rausgeworfen und sich stattdessen mit Beratern
umgeben. Als die Regierung gehen musste, seien auch ihre Berater
gegangen, sagt Varoufakis. „Im Ministerium war keine Menschenseele.“
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