Zahl der Verurteilten im Jahr 2013 weiter rückläufig

Im Jahr 2013 wurden in Deutschland rund 755 900
Personen rechtskräftig verurteilt, das waren 2 % weniger als im Jahr
2012 (773 900). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,
ging die Verurteiltenzahl gegenüber 2007 (897 600), als die
Strafverfolgungsstatistik erstmals flächendeckend in Deutschland
durchgeführt wurde, um 16 % zurück.

Mit 21 % stellten Straftaten im Straßenverkehr die größte Gruppe
an allen Straftaten dar. Im Jahr 2013 wurden 159 700 Personen wegen
Straftaten im Straßenverkehr belangt. Das entspricht einem Rückgang
um 4 % gegenüber 2012. Wegen Straftaten gegen die Person gab es 119
500 Verurteilungen, wegen Straftaten gegen das Vermögen 349 700 und
127 100 wegen sonstiger Straftaten nach Bundes- und Landesgesetzen.

Die Struktur der verhängten Sanktionen blieb gegenüber den
Vorjahren weitgehend unverändert. Die häufigste strafrechtliche
Sanktion ist weiterhin die Geldstrafe nach allgemeinem Strafrecht.
2013 wurden 558 300 Verurteilte mit einer Geldstrafe belegt, das
waren 74 % aller Verurteilten. Deutsche Gerichte verurteilten rund
129 100 Personen (17 %) zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe. Bei 88
900 Personen wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Damit
erhielten knapp sieben von zehn der zu Freiheits- oder Jugendstrafe
verurteilten Personen die Gelegenheit, einen Gefängnisaufenthalt
durch eine erfolgreiche Bewährungszeit zu vermeiden. Rund 40 100
Verurteilte bekamen eine Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung.
Mit sogenannten Zuchtmitteln und Erziehungsmaßregeln nach
Jugendstrafrecht wie beispielsweise Jugendarrest, Arbeitsauflagen
oder Weisungen wurden die Straftaten von weiteren 68 600 Personen (9
% aller Verurteilten) sanktioniert.

Insgesamt verurteilten deutsche Gerichte 81 700 Personen nach
Jugendstrafrecht (11 %) und 674 200 Personen nach allgemeinem
Strafrecht (89 %). Das stärker am Erziehungsgedanken ausgerichtete
Jugendstrafrecht kann auch für Heranwachsende angewendet werden, wenn
das Gericht eine verzögerte Reife feststellt. 2013 kam es annähernd
bei 2 von 3 verurteilten Heranwachsenden (66 %) zur Anwendung.

Die registrierte Kriminalität ist ein vorwiegend männliches
Phänomen. 2013 waren 81 % der Verurteilten Männer (609 500). Junge
Menschen wurden im Jahr 2013, bezogen auf ihren Anteil in der
Bevölkerung, weitaus häufiger verurteilt als Ältere: Jugendliche (14
bis 17 Jahre) knapp eineinhalb mal so oft, Heranwachsende (18 bis 20
Jahre) knapp dreimal so oft wie Erwachsene ab 21 Jahren. Allerdings
waren auch die Verurteiltenzahlen für die Jugendlichen und
Heranwachsenden in den letzten Jahren rückläufig. 2013 wurden
insgesamt 33 % weniger Jugendliche und Heranwachsende verurteilt als
noch 2007. Generell gilt, dass die Wahrscheinlichkeit einer
Verurteilung im Alter von Anfang bis Mitte 20 am höchsten ist. Danach
geht sie kontinuierlich zurück.

Daten zu zurückliegenden Berichtsjahren können in der Tabelle
24311 der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Weitere Daten
und Hintergrundinformationen befinden sich auf den Internetseiten des
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de -> Zahlen & Fakten ->
Rechtspflege.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Thomas Baumann,
Telefon: (0611) 75-4114,
www.destatis.de/kontakt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de