Zehntausende springen von Musterklage gegen VW ab

Von den einst 470.000 Dieselkunden, die sich der
Musterfeststellungsklage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV)
gegen Volkswagen angeschlossen hatten, sind offenbar Zehntausende wieder
abgesprungen, viele auf den letzten Drücker. Das zeigen neue Zahlen des
Bundesamts für Justiz, die dem Tagesspiegel (Freitagausgabe) vorliegen. Danach
hat die Behörde, die das Klageregister führt, rund 77.000 Rücknahmeanträge
erhalten, viele von ihnen erst kurz vor Ablauf der Rücknahmefrist. Diese war am
30. September abgelaufen, dem ersten Verhandlungstag der
Musterfeststellungsklage. Weit über 25.000 Erklärungen hat das Bundesamt für
Justiz nach eigenen Angaben erst in den letzten Tagen vor Ablauf dieser Frist
bekommen. Verbraucheranwälte hatten VW-Dieselkunden empfohlen, auf eigene Faust
zu klagen. Von den 77.000 Rücknahmeanträgen hat die Behörde inzwischen mehr als
die Hälfte bearbeitet und das Klageregister aktualisiert. Das Bundesamt für
Justiz hat dem Oberlandesgericht Braunschweig, das für die
Musterfeststellungsklage zuständig ist, am Donnerstag einen aktualisierten
Auszug aus dem Klageregister zugesandt, sagte ein Behördensprecher dem
Tagesspiegel. Das ist wichtig, um mögliche Vergleichsverhandlungen zwischen
Volkswagen und dem VZBV zu erleichtern. Das Oberlandesgericht Braunschweig
drängt Volkswagen dazu, VW will sich aber erst dann auf Vergleichsverhandlungen
einlassen, wenn der Konzern eine genaue Zahl hat, wie viele Kunden überhaupt
noch an dem Verfahren teilnehmen wollen.

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h-um-zehntausende-springen-von-vw-musterfeststellungsklage-ab/25352436.html

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