
– 49 Prozent der deutschen Studenten wollten schon mal abbrechen
– Unzufriedenheit mit den Inhalten, fehlender Praxisbezug und hohe
  Leistungsanforderungen sind Hauptgründe
   Bei fast jedem zweiten deutschen Studenten droht ein 
Studienabbruch. Dies ist das Ergebnis einer Befragung des 
Personaldienstleisters univativ unter 1.000 deutschen Studenten und 
Hochschulabsolventen. Demnach haben 49 Prozent der befragten 
Studenten schon mal einen Abbruch in Erwägung gezogen oder tun dies 
immer noch. Selbst denjenigen, die ihr Studium erfolgreich 
abgeschlossen haben, sind Zweifel nicht unbekannt: 46 Prozent der 
Absolventen gaben zu, sich während des Studiums Gedanken über einen 
möglichen Studienabbruch gemacht zu haben. Die Gründe für das Hadern 
mit dem Studium sind vielfältig: Besonders oft entsprechen die 
Studieninhalte nicht den Erwartungen oder es fehlt der Praxisbezug. 
Andere haben Probleme mit den Leistungsanforderungen oder der 
Studienfinanzierung.
   Während fehlender Praxisbezug für heutige Studenten im Vergleich 
zu den befragten Absolventen weniger ein Problem darstellt 
(Absolventen: 33 Prozent, Studenten: 27 Prozent), fallen andere 
Hindernisse heute sogar noch schwerer ins Gewicht als in der 
Vergangenheit: Die Kluft zwischen den Erwartungen der Studenten und 
den Inhalten des Studiums (Absolventen: 34 Prozent, Studenten: 41 
Prozent) ist ebenso gewachsen wie Probleme mit den 
Leistungsanforderungen (Absolventen: 32 Prozent, Studenten: 40 
Prozent). Auch bei der Studienfinanzierung sehen sich heutige 
Studenten größeren Herausforderungen ausgesetzt (Absolventen: 20 
Prozent, Studenten: 29 Prozent).
   Die gute Nachricht: Nicht alle, die mit dem Gedanken an einen 
Studienabbruch spielen, vollziehen ihn tatsächlich: Lediglich vier 
Prozent der befragten Studenten sind sich sicher, dass sie ihr 
Studium nicht abschließen werden. 39 Prozent rechnen zwar mit einem 
Abschluss, gehen allerdings davon aus, dass sie länger als die dafür 
vorgesehene Zeit benötigen werden.
Bedeutung des Studiums steigt – Zweifel und Überforderung auch
   Eine der wichtigsten Gründe durchzuhalten, ist die zunehmende 
Bedeutung des Studiums für die Karriere. Die Angst, als Abbrecher auf
dem Arbeitsmarkt Schwierigkeiten zu haben, hielt 21 Prozent der 
befragten Absolventen an der Uni, während 19 Prozent eine Karriere 
anstrebten, für die ein Hochschulabschluss zwingend nötig war. 
Eingeschränkte Karriereoptionen spielen mittlerweile eine große 
Rolle, denn nur 13 Prozent der heutigen Studenten sehen in einer 
nicht-akademischen Ausbildung eine Alternative zum Studium. Unter den
Absolventen konnten sich dies noch 32 Prozent vorstellen. Jeder 
zweite befragte Absolvent hielt vor allem durch, um die bisher 
investierte Studienzeit nicht zu verschenken. Für immerhin 13 Prozent
war auch sozialer Druck ein Grund gegen den Studienabbruch.
   „Diese Ergebnisse zeigen, dass heutige Studenten den 
Hochschulabschluss als wichtige Voraussetzung für die Verwirklichung 
ihrer beruflichen Karriere sehen. Doch die Ausgestaltung der 
Studiengänge geht an den Wünschen vieler angehender Akademiker 
vorbei“, sagt Olaf Kempin, Co-Geschäftsführer und Gründer von 
univativ. „Die Bologna-Reform hat es zwar geschafft, Wissenschaft und
Praxis stärker zu verzahnen. Dass sich jedoch zwei von fünf Studenten
in den vermittelten Inhalten nicht wiederfinden und sich von den 
Leistungsanforderungen überfordert fühlen, ist ein alarmierendes 
Signal.“
   Während die Hälfte (49 Prozent) der Absolventen, die einen Abbruch
während ihres Studiums in Erwägung zogen, ihre Zweifel am Studium 
überwunden und es fortgesetzt hat, haben sich 14 Prozent für einen 
Studienfachwechsel entschieden. Von den Studenten, die schon über 
einen Abbruch nachgedacht haben, haben 23 Prozent einen Fachwechsel 
vollzogen und 56 Prozent ihr Studium ohne Veränderung fortgesetzt. 21
Prozent denken aktuell darüber nach, das Studium aufzugeben. 
   Nur jeder Zweite würde seinen Kindern das gleiche Studium 
empfehlen Im Rückblick fällt das Urteil der Absolventen über ihr 
Studium gemischt aus. Eine Mehrheit (54 Prozent) ist der Meinung, 
dass das Studium die Voraussetzung für ihre heutige Karriere war, und
38 Prozent beziehen dank Uniabschluss ein höheres Gehalt, als sie 
ohne bekommen würden. Nur wenige glauben, dass sie ohne Abschluss 
gleiche Karrierechancen (16 Prozent) oder ein vergleichbares 
Einkommen (14 Prozent) hätten.
   Dennoch gibt es Verbesserungspotential: Nur 53 Prozent würden ihr 
Studienfach auch den eigenen Kindern empfehlen. Weitere 30 Prozent 
würden sich zwar im Rückblick noch mal dafür entscheiden, es aber mit
mehr Praxiserfahrung verknüpfen. Lediglich 5 Prozent der Absolventen 
würde sich, wenn sie wieder die Chance bekämen, ganz gegen ein 
Studium und für eine berufspraktische Ausbildung entscheiden.
   „Ein Studium zahlt sich in den meisten Fällen aus. Das gilt heute 
mehr noch als in der Vergangenheit. Doch es kommt auf eine Mischung 
aus den richtigen Inhalten und praktischer Erfahrung an“, sagt Olaf 
Kempin. „Mangelnder Praxisbezug ist noch immer für viele Studenten 
ein Frustfaktor. Bietet das gewählte Studium zu wenig 
Anknüpfungspunkte an den späteren Beruf, sollten Studenten aber nicht
gleich das Handtuch werfen. Vielmehr ist es sinnvoll, seine 
Studienwahl und den Berufswunsch möglichst früh mittels Praktika und 
Studentenjobs in der angestrebten Branche einer kritischen Prüfung zu
unterziehen. So lässt sich sicherstellen, dass die eigenen 
Erwartungen der Wirklichkeit entsprechen. Das Schnuppern in der 
Praxis kann dabei wichtige Impulse und Motivation für die Fortsetzung
des gewählten Studiums, einen Studienfachwechsel oder die 
Entscheidung für eine berufspraktische Ausbildung liefern und so zu 
einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss beitragen. Und: 
Studentenjobs sind ein wichtiger Bestandteil der Studienfinanzierung 
und begünstigen damit ebenfalls höhere Abschlussquoten unter den 
Studenten.“
Über die Umfrage
   univativ hat im Februar 2017 zusammen mit dem 
Marktforschungsunternehmen Toluna 500 Studenten und 500 Absolventen 
in Deutschland online befragt. Die Mehrheit der Befragten stammt aus 
der Altersgruppe zwischen 18 und 54 Jahren.
Über die univativ-Gruppe
   Die univativ-Gruppe besteht aus den Kernmarken univativ und 
provativ. univativ ist ein Personaldienstleister für die Vermittlung 
von Young Professionals in Unternehmen. univativ vermittelt seit 1998
erfolgreich studentische Fachkräfte und Berufseinsteiger zur 
Unterstützung des Projekt- und Tagesgeschäftes an mehr als 250 Kunden
aller Branchen – darunter mehr als Dreiviertel der DAX-Konzerne. In 
bundesweit 13 Niederlassungen und einem Standort in der Schweiz mit 
insgesamt mehr als 1.200 Mitarbeitern pflegt univativ den 
persönlichen Kontakt zu Unternehmen und 7.000 Studenten und 
Absolventen an rund 60 renommierten Hochschulen. 
   provativ ist ein Personaldienstleister für die Vermittlung von 
erfahrenen, freiberuflichen IT-Experten in Projekte. provativ ist, 
genauso wie univativ, ein Tochterunternehmen der univativ-Gruppe und 
bundesweit in zwei Niederlassungen vertreten. 
   Weitere Informationen finden Sie unter www.univativ.com sowie 
www.provativ.de.
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