Im ersten Halbjahr 2011 nahm der Güterumschlag
der Seeschifffahrt gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um
6,4 % zu. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) wurden 144,1 Millionen Tonnen Güter in deutschen Seehäfen
umgeschlagen. Allerdings hatte der Seegüterumschlag im Zeitraum
Januar bis Juni 2008 – vor der weltweiten Wirtschafts- und
Finanzkrise – einen Wert von 162,4 Millionen Tonnen erreicht. Damit
lag der Seeverkehr im ersten Halbjahr des Jahres 2011 trotz der seit
eineinhalb Jahren zu verzeichnenden Erholung immer noch etwa 11 %
unter seinem damaligen Höchstwert.
Das Wachstum des Seegüterumschlags in den ersten sechs Monaten des
Jahres 2011 beruhte auf Zunahmen sowohl beim Empfang aus dem Ausland
(+ 5,9 %) als auch beim grenzüberschreitenden Versand (+ 7,6 %).
Wesentlich positiver als der Gesamtumschlag entwickelte sich der
Containerverkehr. Hier kam es – in TEU gemessen – gegenüber dem
ersten Halbjahr 2010 zu einer Zunahme um über 20 Prozent auf jetzt
7,5 Millionen TEU. In absoluten Zahlen am stärksten gewachsen ist
dabei der Containerverkehr mit China mit einem Plus von knapp 250 000
TEU. An zweiter Stelle folgt Russland (+ 218 000 TEU), an dritter die
USA (+ 123 000 TEU). Auch im Containerumschlag erreichten die
deutschen Seehäfen noch nicht wieder das Vorkrisenniveau. Im ersten
Halbjahr 2008 lag der Containerumschlag bei 7,9 Millionen TEU, womit
er aktuell seinen damaligen Höchstwert immer noch um knapp 5 %
unterschreitet.
Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt, der die
Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und
Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen zeigt, lag im
ersten Halbjahr 2011 um 5,4 % unter dem Niveau des entsprechenden
Vorjahreszeitraumes. Während die Frachtraten in der einkommenden
Linienfahrt um 13,4 % sanken, stiegen sie in der ausgehenden
Linienfahrt um 8,7 %.
Der Index der Seefrachtraten wird auf Eurobasis berechnet. Da 75 %
der Frachtraten in US-Dollar gemeldet werden, hatte der im ersten
Halbjahr 2011 um 5,5 % gesunkene Wechselkurs des US-Dollars gegenüber
dem Euro eine preisdämpfende Wirkung.
In der Fahrtregion Asien/Australien kam es im ersten Halbjahr 2011
im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 zu deutlichen Ratensenkungen (-
22,8 %). Dagegen stiegen die Frachtraten in der Amerikafahrt um 28,1
%, wobei hier der Anstieg bei der ausgehenden Fahrt mit 42,8 %
deutlich höher ausfiel als bei der einkommenden Fahrt (+ 9,6 %). In
der Europafahrt lagen die Frachtraten um 6,3 % höher. Das
durchschnittliche Frachtratenniveau für Transporte von und nach
Afrika sank dagegen um 1,3 %.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.
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