Am 16. April 2018 wird das Entgelttransparenzgesetz 100 Tage alt –
Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen: Hierfür hat das Vergleichsportal
Gehalt.de in Kooperation mit den Vergütungsanalysten von Compensation
Partner eine Umfrage unter 1.862 Beschäftigten und 319 Unternehmen
durchgeführt. Das Ergebnis: Ein Drittel der Beschäftigten will
zukünftig von ihrem neuen Recht Gebrauch machen und ihr Gehalt
firmenintern vergleichen lassen. Gleichwohl bezweifelt ein Großteil
der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dass das neue Gesetz die
Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen signifikant reduzieren wird.
72 Prozent der Arbeitnehmer wollen oder ziehen es in Erwägung, das
neue Gesetz in Anspruch zu nehmen
Ein Drittel aller Arbeitnehmer will zukünftig eine Auskunft
einfordern. 39 Prozent der Befragten ziehen es in Erwägung und 28
Prozent schließen dies aus. „Diese Zahlen zeigen, dass die
Beschäftigten sich in Zeiten des Fachkräftemangels ihrer Rechte
bewusst werden und diese auch nutzen wollen. Zukünftig wird die
Bezahlung insgesamt fair sein müssen“, so Philip Bierbach,
Geschäftsführer von Gehalt.de. Allerdings gibt es mehrere Gründe, die
gegen eine Nutzung des neuen Gesetzes sprechen können. So gaben 30
Prozent der Arbeitnehmer, die das Gesetz nicht oder nur vielleicht
nutzen wollen, an, dass sie die Gehälter der Kollegen bereits kennen
würden. 24 Prozent sorgen sich hingegen um ihr Verhältnis zu ihrem
Arbeitgeber – obwohl die Anfragen anonymisiert werden.
Zwei Prozent der Arbeitnehmer haben das Gesetz genutzt
Knapp 100 Tage nach Einführung des Gesetzes ließen laut der
Umfrage zwei Prozent der Beschäftigten ihre Stelle mit anderen
Profilen firmenintern vergleichen. Davon waren aber nur 14 Prozent
mit dem Ergebnis zufrieden – Grund hierfür war meist eine geringe
Aussagekraft des Vergleichs. Fast ein Viertel der Unternehmen
berichtete, dass Mitarbeiter bereits Anträge eingereicht hätten.
Skepsis aufgrund fehlender rechtlicher Konsequenzen
Allerdings bezweifeln viele Arbeitnehmer (39 Prozent) und
Arbeitgeber (73 Prozent), dass durch das Gesetz Diskriminierung
hinsichtlich des Gehalts verringert wird. Das
Entgelttransparenzgesetz habe nicht genug Durchschlagskraft, da im
Falle einer unfairen Bezahlung keine rechtlichen Konsequenzen drohen
– dies bemängeln 32 Prozent der Arbeitgeber und 36 Prozent der
Arbeitnehmer. „Die Bedeutung des Entgelttransparenzgesetzes wird sich
jedoch nicht über rechtliche Konsequenzen definieren. Es besteht
vielmehr eine wachsende Notwendigkeit, innerhalb der Betriebe
nachvollziehbar und transparent zu bezahlen – denn auf diese Weise
können Unternehmen ihre Mitarbeiter halten“, meint Tim Böger,
Geschäftsführer von Compensation Partner.
Die Arbeitgeber kennen das Gesetz, bereiten sich aber sehr
zurückhaltend vor
Nahezu alle Arbeitgeber (97 Prozent) sind über das Gesetz im
Bilde. Dennoch haben lediglich 42 Prozent Maßnahmen ergriffen und
Ressourcen bereitgestellt, um auf mögliche Anträge vorbereitet zu
sein. 30 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Mitarbeiter
über die Einführung des Gesetzes aufgeklärt.
Männer sind mit ihrem Gehalt zufriedener
Mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich grundsätzlich fair
bezahlt. Unter den Frauen lag der Anteil bei 52 und unter den Männern
bei 65 Prozent. Viele der Teilnehmer (56 Prozent) begründeten ihre
Unzufriedenheit damit, dass Kollegen in ähnlichen Positionen ein
höheres Gehalt bekämen.
Alle Ergebnisse der Umfrage stehen hier zum Download bereit:
http://ots.de/59jibe
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.gehalt.de/news/100-tage-entgelttransparenzgesetz
Zur Methodik:
Das Vergleichsportal GEHALT.de hat in Kooperation mit den
Vergütungsanalysten von Compensation Partner 1.862 Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer sowie 319 Unternehmen vom 1. März bis zum 6. April
bezüglich des Entgelttransparenzgesetzes befragt. Unter den
Beschäftigten sind 36 Prozent weiblich und 64 Prozent männlich. Zudem
ist der Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (36 Prozent)
zwischen 45 und 54 Jahre alt. Es sind unter anderem Beschäftigte aus
den Branchen IT und Handel sowie aus der Automobilindustrie
vertreten. 33 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind
außerdem in einem Betrieb mit mindestens 200 Mitarbeitern angestellt.
Die Umfrage ist nicht repräsentativ. Genauere Angaben zu den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern finden Sie unter den obenstehenden
Links.
Über GEHALT.de
GEHALT.de ist das führende Gehaltsportal im deutschsprachigen
Raum. Jeden Monat unterstützt die Webseite über 3 Millionen
ArbeitnehmerInnen mit vielfältigen Services und wertvollen
Entscheidungshilfen. Das Onlineportal bietet einen kostenfreien
Zugang zu aktuellen Gehaltsdaten und verfügt über die größte
Vergütungsdatenbank in Deutschland.
Das Angebot reicht von spannenden Statistiken, Auswertungen für
einzelne Berufe und Branchen, Informationen zu Themen rund um Gehalt,
Karriere und Arbeitswelt bis hin zu Tipps und Tricks für die
erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Ein weiteres Kernelement ist die
integrierte Meta-Jobsuchmaschine, die Anzeigen aller relevanten
Jobbörsen in Deutschland bündelt und darüber hinaus ein zu
erwartendes Gehalt schätzt. Damit bietet Gehalt.de als erste Webseite
in Deutschland einen Gehaltsfinder für Stellenanzeigen.
Über die COP CompensationPartner GmbH
Die COP CompensationPartner GmbH ist eine Tochtergesellschaft der
PMSG PersonalMarkt Services GmbH und gleichzeitig die Marke, unter
der das gesamte Firmenkundengeschäft von PersonalMarkt
zusammengefasst wird. PersonalMarkt wurde 1999 für das Angebot von
Gehaltsdienstleistungen im Internet gegründet und bündelt die
B2B-Aktivitäten unter Compensation Partner. Seit 2007 bietet das
Unternehmen mit Compensation-Online einen digitalen Zugang zu einer
der größten Vergütungsdatenbanken in Deutschland an.
Die Plattform beinhaltet zusätzlich eine moderne analytische
Systematik zur Bewertung von Stellen in Unternehmen. Neben der
automatisierten Variante über Compensation-Online bietet Compensation
Partner auch auf spezifische Kundensituationen maßgeschneiderte
Analysen und Benchmarks an.
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Artur Jagiello
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