Die Ausbildungsleiterin des BFW Leipzig, Frau Dr. Eveline Uhlig, machte den 166 Teilnehmern in ihrer Eröffnungsrede Mut, sich der neuen Herausforderung des Lernens zu stellen. „Die Umschulungen im BFW Leipzig bieten den Vorteil eines sehr hohen Praxisbezugs. Sie beinhalten längere betriebliche Lernphasen in Unternehmen. Von Beginn an gehen wir auf die Stärken jedes Rehabilitanden und auf seine individuellen, gesundheitlichen Besonderheiten ein und fördern diese.“ Dazu stehen den Teilnehmern Ausbilder, Reha-Manager und viele weitere Fachleute im BFW zur Seite, die sie während der gesamten beruflichen Rehabilitation bis hin zur Vermittlung in Arbeit individuell begleiten.
In 24 Monaten werden die Teilnehmer eine Umschulung absolvieren, die den Lehrinhalten der einzelnen Kammern wie z. B. IHK und HWK oder Steuerberaterkammer entsprechen. In mehrmonatigen betrieblichen Lernphasen, in Lernunternehmen sowie bei Projekten mit Kooperationspartnern wird das erlernte Fachwissen bereits in Unternehmen angewendet. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser praxisorientierten Umschulung habe man ein gutes Stück in Richtung neuen Arbeitsplatz geschafft. Es sei nach ihrer Auffassung wichtiger denn je, auf Fachkräfte wie die Absolventen der beruflichen Rehabilitation durch die Unternehmen zurückzugreifen. „Wir qualifizieren hier Menschen, die mit einer hohen Motivation diese zweite Chance ergreifen, wieder ihren Weg in Arbeit zu finden. Zudem bringen alle Arbeits- und Lebenserfahrung mit, die sich schnell in der Praxis auszahlen wird.“ Zudem bieten sich für die Rehabilitanden für den zu erwartenden Fachkräftebedarf, der laut Klaus Schubert, Direktor der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Sachsen, heute schon bei 30.000 freien Stellen liege, gute Chancen als qualifizierte Fachkräfte schnell in den Arbeitsmarkt vermittelt zu werden*.
Die Rehabilitanden erhalten parallel zu ihrer Qualifizierung je nach individuellem Rehabilitationsbedarf pädagogische, medizinische, psychologische und soziale Unterstützung durch das BFW Leipzig. Die berufliche Rehabilitation wird als Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben von Leistungsträgern wie den Rentenversicherungen, Arbeitsagenturen und Jobcentern sowie Berufsgenossenschaften finanziert.
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Erstellt: Michael Lindner/BFW Leipzig
* Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 05.01.2016, Seite 6 „Arbeitsagentur: In Mitteldeutschland fehlen bald 400 000 Fachkräfte“