Steuerung, Kooperation, Finanzierung sowie 
Arbeitsplätze sind größte Herausforderungen auf dem Weg zu einem 
Digitalen Deutschland / Föderale Struktur Deutschlands als Vorteil
   Der 19. Ministerialkongress bot eine der ersten Gelegenheiten zur 
Diskussion des Regierungsprogramms „Digitale Agenda“ nach dem 
Kabinettbeschluss am 20. August. Dabei diskutierten über 200 
Entscheidungsträger und Gestalter der Verwaltungsmodernisierung vor 
allem, wie das Digitale Deutschland in den Verwaltungen des Bundes 
und der Länder tatsächlich realisiert werden kann. Zu den größten 
Herausforderungen gehören nach Ansicht der Experten die Steuerung der
Initiative, die Finanzierung, die nationale und internationale 
Kooperation sowie die Sicherung attraktiver Arbeitsplätze. Im Zentrum
des Kongresses stand zudem die Fragestellung, wie gerade die föderale
Struktur Deutschlands, die oftmals als Nachteil bei der Umsetzung von
nationalen Großprojekten betrachtet wird, als Vorteil genutzt werden 
kann.
   Die Experten machten deutlich, dass für sie Verbesserungspotenzial
bei der Steuerung der Digitalen Agenda besteht, wobei sie vor allem 
auf die mangelnde Koordination aufmerksam machten. Als Lösung sehen 
sie, im Rahmen der Digitalen Agenda verbindliche Vorgaben und 
messbare Umsetzungsmaßnahmen zu definieren. Zudem sollten nach ihrer 
Ansicht klare Verantwortlichkeiten festgelegt werden, um die 
Umsetzung der Vorgaben zu beaufsichtigen und zu koordinieren.
   Ein Fragezeichen bei der Digitalen Agenda ist die Finanzierung. 
Die vorgesehene Finanzierung aus den laufenden Haushalten heraus wird
sich schwierig gestalten lassen, so der Tenor. In diesem Zusammenhang
wurde auch der Wille einer wirklichen Transformation in Frage 
gestellt. Dabei wiesen die Diskussionen auf dem Ministerialkongress 
deutlich auf die Notwendigkeit hin, in den kommenden Jahren die 
Reformvorhaben stärker unter dem Blickwinkel der Digitalisierung zu 
bündeln und die Digitale Agenda stärker in den Haushalten von Bund 
und Ländern zu verankern. Die Erfolgsaussichten der 
Digitalisierungsstrategie würden hierdurch in Kombination mit der 
Kooperation aller Beteiligten maßgeblich unterstützt werden.
   Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels geeignete 
Arbeitskräfte für die Verwaltung zu finden, die die Digitalisierung 
verkörpern und vorantreiben, ist eine weitere Hürde, die der Staat 
auf dem Weg zum Digitalen Deutschland nehmen muss. Um bei den 
jüngeren technikaffinen Bewerbern und Mitarbeitern zu punkten, müssen
Behörden künftig wesentlich stärker auf Arbeitsplätze mit einer 
leistungsstarken und modernen IT-Unterstützung achten, so der Tenor 
auf dem Kongress.
   Als weitere Herausforderung kommunizierten die Teilnehmer 
mehrfach, internationale und insbesondere europäische Entwicklungen 
stärker aufzunehmen und auch zu beeinflussen. In der heutigen 
vernetzten Welt und einem zusammenwachsenden Europa reichten 
nationale Blickwinkel nicht mehr aus, um langfristig und 
zukunftsorientiert zu agieren. Die Teilnehmer wiesen deswegen auch 
auf die Anforderung einer umfassenden Integration der deutschen in 
eine europäische Verwaltung hin, die entsprechend digital 
ausgestaltet sein müsse. Dabei wurden nicht nur die Abhängigkeiten 
von den Vorgaben der Europäischen Kommission gesehen, sondern 
vielmehr auch das Exportpotenzial deutscher E-Government-Lösungen. 
Hier sei vor allem Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit gefragt.
Föderalismus als Chance
   Dabei scheint zunächst gerade die föderale Struktur Deutschlands 
bereits auf nationaler Ebene ein Hindernis in Sachen Kommunikation 
und Kooperation darzustellen. Genau deshalb stand im Mittelpunkt des 
Kongresses die Frage, wie der Föderalismus als Chance und Vorteil für
die Realisierung eines digitalen Staates genutzt werden kann. Jon 
Abele, Partner der Unternehmensberatung BearingPoint, die den 
Kongress ausrichtet, fasst die Ergebnisse der Podiumsdiskussionen und
Workshops zu diesem Thema zusammen: „Föderalismus erzeugt eine 
Wettbewerbssituation auf nationaler Ebene zwischen den öffentlichen 
Einrichtungen und damit Anreize, neue innovative Lösungen zu 
entwickeln. Zudem ergeben sich durch verschiedene Lösungsansätze 
Vergleichsmöglichkeiten. Nicht zuletzt gibt es eine Lastenverteilung 
bei innovativen Großvorhaben. Die Herausforderung liegt aber in der 
effizienten Zusammenarbeit, die zum –Default-Vorgehen– werden müsste.
Gerade in der Zusammenarbeit und der Herausarbeitung der besten 
Lösung z.B. durch Benchmarking sind noch Potenziale verborgen, deren 
Hebung die genannten Vorteile voll ausspielen könnten.“
   Alexander Schmid, Partner bei BearingPoint, fügt resümierend 
hinzu: „Beim diesjährigen Ministerialkongress sind vier kritische 
Punkte zutage getreten: Steuerung, Finanzierung, internationaler 
Dialog und Arbeitsplätze. Unsere Position hierzu: Es sollte ein 
übergeordnetes Programm aufgesetzt werden, a la –BundOnline–, um die 
Verbindlichkeit der Umsetzung und die Effizienz des Mitteleinsatzes 
zu gewährleisten. Zudem müssten Mitarbeiter viel stärker über 
Veränderungsmanagement in die Digitalisierung eingebunden werden. Des
Weiteren sollten Effizienzrenditen in den Behörden als Anreiz 
belassen werden. Nicht zuletzt muss die öffentliche Verwaltung 
Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit mit einer globalisierten 
Wirtschaft und einer globalisierten Gesellschaft verwirklichen. Der 
Föderalismus bietet hier bislang nicht genutzte Chancen.“
Über den Ministerialkongress
   Mit dem Ministerialkongress bietet die Management- und 
Technologieberatung BearingPoint seit 19 Jahren einen exklusiven 
Rahmen zum Erfahrungsaustausch für Experten und Entscheidungsträger 
der Verwaltungsmodernisierung in Bund, Ländern und Kommunen. Der 
Kongress gilt heute als eines der wichtigsten Foren der 
Verwaltungsmodernisierung. Das komplette Programm sowie 
weiterführende Informationen zum Ministerialkongress sind unter 
www.ministerialkongress.de verfügbar.
Über BearingPoint
   BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die 
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus
entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle
Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, 
der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen 
Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns 
zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und
Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen 
Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen 
Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche,
ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur
und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden
Unternehmen und Organisationen geführt. Unser globales 
Beratungs-Netzwerk mit 9.200 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 
70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren
und langfristigen Geschäftserfolg.
   Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in
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