Reinholz: Region, wo Naturschutz und Wirtschaftsentwicklung ineinander greifen
Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung müssen kein Widerspruch sein. Darauf hat Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz bei einer Feierstunde und Konferenz anlässlich des 20. Jubiläums des Biosphärenreservates Rhön im hessischen Gersfeld am Freitag hingewiesen. „Obwohl und weil Tausende von Hektar Land unter Naturschutz stehen, konnte sich die Rhön als Tourismusziel und als Herkunftsregion von gesunden, natürlich erzeugten Lebensmitteln etablieren“, sagte Reinholz beim Zusammentreffen mit seinen Amtskollegen aus Hessen und Bayern.
Der Minister hob außerdem den hohen Identifikationsgrad der Bevölkerung mit dem Biosphärenreservat hervor. Nach Umfrageergebnissen aus dem Jahr 2010 sind 60 Prozent der Bewohner der thüringischen Rhön unbedingt stolz auf ihre Heimat. 94 Prozent der Befragten verbinden die Rhön mit dem Biosphärenreservat und 85 Prozent mit hochwertigen Lebensmitteln. „Das Potential der Rhön ist noch lange nicht erschöpft. Wir werden alles tun, um die Region weiter voranzubringen, beispielsweise durch die Förderung von Wertschöpfungsketten vor Ort oder der Bioenergie“, so der Minister. Reinholz dankte allen Bürgern für ihr Engagement in den vergangenen beiden Jahrzehnten.
Der Minister kündigte an, bis 2013 im Thüringer Teil des Biosphärenreservats etwa 700 Hektar Land als weitere Kernzonen auszuweisen. So verlangen es die Statuten des Weltnetzes der Biosphärenreservate der UNESCO. Am 1. Dezember 2011 übernimmt Thüringen turnusmäßig die Vertretung des Biosphärenreservats in länderübergreifenden Fragen. Wichtige Aufgaben dieser Amtszeit werden sein, die anstehende Überprüfung des Biosphärenreservats durch die UNESCO zu begleiten und das länderübergreifende Rahmenkonzept unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit fortzuschreiben.
Die Kulturlandschaft Rhön wurde 1991 von der UNESCO als erstes länderübergreifendes Biosphärenreservat in Thüringen, Bayern und Hessen anerkannt. Es umfasst rund 185.000 Hektar, davon gut 48.000 Hektar in den thüringischen Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis. Im Verständnis der UNESCO sind Biosphärenreservate Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung, in denen ökologische, wirtschaftliche und soziale Interessen gleichberechtigt nebeneinander stehen.
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