Sollten 88,000 schwer bewaffnete Sicherheitskraefte auf Menschen stossen, die nur ihre blossen Haende einsetzen koennen, vielleicht Pflastersteine und Stoecke, so wird es ein unermessliches Blutbad geben. Unter Umstaenden wird Bangkokgs Geschaeftszentrum zerstoert und viele Arbeitsplaetze zerstoert. Der Ruf Thailands als Touristenparadies, wird auf lange Zeit nicht wiederherzustellen sein.
Als vergangenen Donnerstag rund 40 Diplomaten aus aller Welt die ausserparlamentarische Opposition auf ihrer Demonstrationsmeiele besuchten, kam Hoffnung auf einen Kompromissvorschlag auf, den man den Fuehrern der UDD, der so genannten Rothemden, selbst gegen haerteste Meinungen aufdoktrinierte. Danach sollte das Parlament nicht sofort, wie bisher gefordert, sondern nach 30 Tagen aufgeloest werden. Unter internationaler Aufsicht, evtl. unter UN Mandat Neuwahlen, 2 Monate spaeter durchgefuehrt werden und diese ueberwacht, um Korruption stark zu reduzieren. Die ausserparlamentarische Opposition nahm diesen Vermittlungsvorschlag an. Die Thailaendische Regierung hingegen lehnte den Vermittlungsvorschlag ab. Auch der derzeitige Friedensnobelpreistraeger, der in Bangkok beide Seiten zu Verhandlungen und Vernunft bewegen sollte, scheint keine Erfolge mehr erzielen zu koennen. Moenche auf der Demonstrationsbuehne der Rothemden verteilen Gebetsbuecher, bereiten die Demonstranten auf das Schlimmste vor, den moeglichen Tod. Beide Seiten verhalten sich nun erneut wie kleine Kinder. Besonders ist die Thailaendische Regierung zu kritisieren. Das Aussenministerium verhaelt sich diplomatischen Kreisen in Thailand zu Folge verschnupft. Gegenueber allen Verhandlungsversuchen von Botschaftern zeigte dieses sich distanziert und will auch keine weiteren Stellungnahmen zur Situation mehr abgeben, da sich viele Diplomaten anderer Laender mit den Demonstranten getroffen haben. Anstelle Buergerkrieg und Blutfehden abwaenden zu wollen, steuert die Regierung wohl voll in ein Buergerkriegsszenario, um moeglicherweise unter Militaerschutz und langfristigem Kriegsrecht oder Ausnahmezustand, an der Macht bleiben zu koennen. Die Menschenrechtsorganisation Thailandfreunde e.V., Sektion Thailand, fordert die Diplomaten in aller Welt auf, die Thailaendische Regierung unter Druck zu setzen internationale Vermittlungsangebote zur Abwaendung von Gewalt anzunehmen. Wir fordern die Diplomaten auf, die Demonstranten zu ueberzeugen, das Geschaeftsviertel zu verlassen und die Demonstrationen auf die urspruengliche Demonstrationsmeile, die Bangkok Pan Fah Bruecke, zurueckzuverlegen. Einsicht ist nun wichtig einen moeglichen Buerger Krieg mit vielen unschuldigen Opfern zu verhindern. 27 Tote und fast 1000 zum Teil schwer verletzte Menschen, darunter auch Touristen und ein Japanischer Journalist sind mehr als genug.
Sollte es in der Reiskammer der Welt Thailands, mit mehr als der Haelfte der Reisproduktion in aller Welt, zu einem Buergerkrieg kommen, so werden dies andere Laender ebenfalls zu spueren bekommen. Es wird Zeit hinter strategischen Interessen und wirtschaftlichen Erstinteressen zurueckzutreten und das Wohl von Menschenleben im Auge zu haben. Rund 30,000 Deutsch sprachige Menschen aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz leben und arbeiten in Thailand. Erneut bleibt der Deutsche Aussenminister Guido Westerwelle stumm. Ob dies daran liegt, dass der Asienexperte seiner Partei, Herr Koppelin, mit einer Partei in Thailand sympathisiert, die offen zu Gewalt und Meuchelmorden an Demonstranten aufruft, bleibt offen zu hinterfragen. Wenn Kirgisistan wichtiger ist, als Thailand, so kann man dies nicht nachvollziehen. Vielleicht kann die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, ihr diplomatisches Verhandlungsgeschick nutzen, welches sie mehrfach international unter Beweis gestellt hat, um die fuer 5 Uhr am Montag Morgen angekuendigte Katastrophe abzuwaenden. Der letzte Deutsche Bundeskanzler der Thailand besuchte, war Dr. Helmut Kohl.