
Nährstoffüberschüsse stellen für viele Landwirte in
Veredlungsregionen eine große Herausforderung dar. Die ODAS GmbH –
ein Gemeinschaftsunternehmen der AGRAVIS Raiffeisen AG und der ODAS
DEL GmbH & Co. KG – hat sich in den vergangenen Jahren dieser
Herausforderung angenommen und ein ganzheitliches und innovatives
Konzept zum Thema Nährstoffüberschüsse entwickelt.
Vorgestellt wurde es am Mittwoch, 15. April 2015, an der
Biogasanlage im nordrhein-westfälischen Dorsten. 2014 wurde diese aus
einer Insolvenz von der AGRAVIS-Gruppe mit dem Ziel übernommen, neue
Wege in der Nährstoffverwertung zu gehen und statt eines hohen
Anteils an Energiepflanzen wie Mais und Getreide bis zu 80 Prozent
Gülle und Mist einzusetzen.
„Derzeit praktizieren wir das Konzept im südlichen Münsterland
mithilfe der Biogasanlage in Dorsten. Mittelfristig möchten wir
unsere Dienstleistung und unser Know-how auf dem Gebiet der
effizienten Nährstoffverwertung jedoch auch über die Grenzen
Westfalens hinaus anbieten“, erklärte Ludger Leifker,
Generalbevollmächtigter Futtermittel der AGRAVIS Raiffeisen AG, dass
das erfolgreich angelaufene Pilotprojekt auch in andere Regionen
übertragbar ist. „Die Futtermittel-, Düngemittel- und Biogas-Experten
in unserem Haus beschäftigen sich schon seit mehreren Jahren intensiv
mit diesem Thema. Wir müssen dem Landwirt ganzheitliche Konzepte und
praktikable sowie wirtschaftlich interessante Lösungen anbieten.“
Inhaltlich umfasst der neue Ansatz eine individuelle
Nährstoffberatung der landwirtschaftlichen Betriebe, eine
Nährstoffaufbereitung mithilfe einer Biogasanlage und den Transport
der überschüssigen Nährstoffe in Aufnahmeregionen. „Die Biogasanlage
in Dorsten soll künftig mit einem Wirtschaftsdüngeranteil – also
Gülle und Mist – von rund 80 Prozent gefüttert werden, der Anteil an
Energiepflanzen liegt damit nur noch bei etwa 20 Prozent. Das
bedeutet, dass wir die Region – in einem Radius von zirka 50
Kilometern – um rund 90.000 Tonnen Wirtschaftsdünger entlasten“,
erklärte Leifker. Der Input in der Endausbaustufe werde im Jahr bei
rund 100.000 Tonnen liegen. Pro Stunde sollen dann in einer
Gasaufbereitungsanlage zirka 700 Normkubikmeter Biomethan produziert
werden.
Die Gärreste wiederum werden in die sogenannten Aufnahmegebiete
verbracht – also Regionen, in denen generell der Pflanzenbau im
Vordergrund steht und die diese Gärreste als Wirtschaftsdünger wieder
sinnvoll einsetzen können. „Erklärtes Ziel unseres Engagements ist es
nämlich nicht, eine Biogasanlage zu betreiben. Vielmehr sehen wir die
Anlage als Mittel zum Zweck, um die Nährstoffverwertung im südlichen
Münsterland und dem nördlichen Ruhrgebiet zumindest teilweise und
nachhaltig zu beantworten“, so Leifker weiter.
Die AGRAVIS Raiffeisen AG möchte als einer der größten nationalen
Futtermittelhersteller – die Produktionsmenge lag 2004 bei über vier
Millionen Tonnen – die Landwirte mit der Fragestellung nach einer
effizienten Nährstoffnutzung nicht alleine lassen. Denn oftmals sei
es den Betrieben nicht möglich, unter anderem durch die Novellierung
der Düngerverordnung, die anfallenden Güllemengen vollständig auf den
eigenen Flächen auszubringen, sagte der Generalbevollmächtigte
Futtermittel. „Unser Grundgedanke ist es daher, ganzheitliche und
praktikable sowie wirtschaftlich interessante Lösungen anzubieten“,
fasste Ludger Leifker zusammen.
Die Investitionen für das Projekt liegen im niedrigen
zweistelligen Millionenbereich.
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Bernd Homann
AGRAVIS Raiffeisen AG
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