5 Jahre Verzögerung – unendliche Kosten und kein
Ende in Sicht. Gegenwind bekommt die „Elektronische Gesundheitskarte“
jetzt auch aus den Reihen offizieller Ärztevertreter aus dem ganzen
Bundesgebiet. In einem offenen Brief kritisieren sie, dass die
Bundesärztekammer trotz vieler gegenteiliger Abstimmungsergebnisse
des Ärzteparlaments weiter das in allen Tests gescheiterte
Industrieprojekt unterstütze.
Die „Elektronische Gesundheitskarte“ werde als angebliche Lösung
für alle Probleme im Gesundheitswesen angeboten und verschlinge bis
zu 14 Milliarden Euro für eine völlig veraltete Technik: „Seit 6
Jahren werden hier Milliarden investiert, ohne dass ein einziger
Erfolg zu verzeichnen ist.“
Unabhängige IT-Spezialisten warnen aktuell vor gefährlichen
Sicherheitslücken in der geplanten e-Card-Infrastruktur. Mit
Spionageprogrammen könnten sensible Krankheitsdaten ausgelesen
werden. Das geht auch aus einem aktuellen internen Bericht der
Betreibergesellschaft hervor.
„Dieses Projekt setzt nicht an den brennenden Punkten der
medizinischen Versorgung an, als da sind: Industrialisierung der
Medizin, Verschlechterung der Weiterbildung junger Ärzte,
Auswanderung der jungen Generation wegen der schlechten
Arbeitsbedingungen nach der Ausbildung“, kritisieren die Ärztinnen
und Ärzte. Das Geld für das „Gesundheitskarten“-Projekt würde im
Übrigen dringend für eine gute Versorgung der Patientinnen und
Patienten benötigt.
In dem offenen Brief an den langjährigen Präsidenten der
Bundesärztekammer, Prof. Hoppe, werden der Vorstand und das in Kiel
am 2.Juni neu zu wählende Präsidium aufgefordert, einen Kurswechsel
in der Politik der Bundesärztekammer einzuleiten.
Unterzeichner des Briefes sind eine Vielzahl von Funktionsträgern
aus Kammern und Verbänden. Den offenen Brief im Originaltext und die
Liste der Unterzeichner können die Redaktionen hier laden:
www.stoppt-die-e-card.de
Ansprechpartnerin für die Presse:
Dr. Silke Lüder, Sprecherin der Aktion „Stoppt-die-e-Card“,
mobil 0175-1542744