Alkohol im Job bleibt Tabu-Thema / Umfrage durch forsa zu Sucht am Arbeitsplatz

– Alkoholkonsum bei der Arbeit ist in vielen Betrieben keine
Seltenheit
– Betriebliches Gesundheitsmanagement bietet Prävention und Hilfe
– DEKRA auf der Messe A+A in Düsseldorf vom 5.-8. November 2019

Knapp die Hälfte der Betriebe in Deutschland blendet offenbar die Gefahren von
Sucht am Arbeitsplatz aus. Jeder zweite Arbeitnehmer (49 Prozent) gibt an, dass
er in seinem Betrieb keine Unterweisung oder Hinweise über die Gefahren von
Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz erhalten hat. Dies zeigt eine aktuelle
bundesweite DEKRA Umfrage durch das Institut forsa. Jeder Dritte kennt Kollegen,
die während der Arbeitszeit Alkohol trinken. Dabei gibt es gegen Suchtgefahren
im Job und die Folgen von Sucht erfolgversprechende Konzepte

Etwa vier Millionen Erwerbstätige in Deutschland haben nach Angaben von
Krankenkassen einen riskanten Alkoholkonsum, der in Krankheit oder Abhängigkeit
münden könnte. Rechnerisch ist das fast jeder zehnte Arbeitnehmer. Rund 160.000
Berufstätige sind vermutlich alkoholabhängig. Im Auftrag der
Expertenorganisation DEKRA hat forsa im Vorfeld der Arbeitsschutzmesse A+A in
Düsseldorf (5. – 8. November 2019) repräsentativ 1.003 Beschäftigte –
Angestellte, Arbeiter und Beamte – zum Thema Sucht am Arbeitsplatz befragt.

Über ein Drittel (36 Prozent) der Befragten gab an, dass es bei ihnen im
Betrieb ihres Wissens Kollegen gibt, die während der Arbeitszeit Alkohol
trinken. 11 Prozent sagten sogar, dass es Kollegen gibt, die das regelmäßig tun.
25 Prozent geben an, dass Kollegen gelegentlich während der Arbeitszeit Alkohol
trinken – etwa zu bestimmten Anlässen. Dass in ihrem Betrieb ihres Wissens
keiner der Kollegen während der Arbeitszeit Alkohol trinkt, geben immerhin 53
Prozent der Befragten an. Knapp die Hälfte (49 Prozent) sagt, dass das Thema
Alkohol und Drogen bei Unterweisungen nicht thematisiert wird.

„Alkohol bei der Arbeit und Sucht sind in den Firmen Tabuthemen“, sagt Dr. Karin
Müller, Leiterin des Bereichs Mensch & Gesundheit bei DEKRA. „Vorgesetzte
scheuen sich meist, das Thema aktiv anzugehen, obwohl Sucht die Arbeitsleistung
der Mitarbeiter mindert und die Gefahr von Arbeitsunfällen erhöht.“ DEKRA rät
deshalb Unternehmen, im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)
Führungskräfte und Mitarbeiter präventiv für einen professionellen Umgang mit
dem Problem Sucht zu schulen und zu sensibilisieren. Zudem können über eine
betriebsärztliche Betreuung Hilfsangebote unterbreitet werden.

„Es gibt leider auch Arbeitsbedingungen mit ungesundem Stress, die Sucht
befördern können“, betont DEKRA Psychologin Dr. Karin Müller. Hier ist der
Arbeitgeber in der Pflicht, im Zuge der gesetzlich vorgeschriebenen psychischen
Gefährdungsbeurteilung ungesunde Arbeitsbedingungen zu identifizieren und
positiv zu verändern.

Bei 55 Prozent der von forsa im Auftrag von DEKRA Befragten ist der Genuss von
Alkohol im Betrieb während der Arbeitszeit generell nicht gestattet. 36 Prozent
sagen, der Alkoholgenuss sei nur zu bestimmten Anlässen wie Geburtstagsfeiern
oder Jubiläen während der Arbeitszeit erlaubt. Nur eine Minderheit von 3 Prozent
der Befragten gab an, dass der Genuss von Alkohol bei ihnen im Betrieb während
der Arbeitszeit generell erlaubt sei.

DEKRA auf der Fachmesse A+A 2019

DEKRA präsentiert vom 5. bis 8. November 2019 auf der internationalen
Leitmesse A+A in Düsseldorf umfassende Services für Schutz,
Sicherheit, und Gesundheit bei der Arbeit: Arbeitssicherheit,
Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung,
Trainings- und Schulungen, Arbeits- und Verkehrsmedizin, Services
rund um Schad- und Gefahrstoffe, Zertifizierungen sowie Konzepte für
eine durchgängige Unternehmens- und Sicherheitskultur.
Halle 10, Stand D48

DEKRA auf dem A+A Kongress 2019: „Praxis interaktiv“

DEKRA Experten sind Teil des A+A Kongresses 2019. Ein neues Format mit dem Namen
„Praxis interaktiv“ am 6. und 7. Oktober 2019 soll für Experten eine
zusätzliche Möglichkeit schaffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. DEKRA
präsentiert auf zwei Themeninseln:

– Unter dem Oberthema „Gesundheit und Psyche“ geht es am
Mittwoch, 6. November 2019, von 10 bis 12:30 Uhr im Foyer CCD
Süd (1. Stock, Themeninsel Nr. 5) um die Einbettung der
psychischen Gefährdungsbeurteilung in das betriebliche
Gesundheitsmanagement.

– Am Donnerstag, 7. November, heißt das Thema „Arbeitsstätten
4.0″. DEKRA diskutiert gemeinsam mit dem Kooperationspartner
„DearEmployee“ über die Vorteile der digital erhobenen
psychischen Gefährdungsbeurteilung. Das Event findet ebenfalls
von 10 bis 12:30 Uhr im Foyer CCD Süd (1. Stock, Themeninsel Nr.
5) statt.

www.dekra.de/mensch-und-gesundheit

Über DEKRA

Seit mehr als 90 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in
Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der
weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine
hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative
Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2018 hat DEKRA einen Umsatz von mehr als 3,3
Milliarden Euro erzielt. Mehr als 45.000 Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf
allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen
Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der
Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten
über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie
die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu
Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr
2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere Welt.

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