Alles Google oder was?

Bonn – Neun von zehn Computerusern verwenden Google als Suchmaschine und glauben, damit neutral, objektiv und umfassend informiert zu werden. „Tatsächlich aber bestimmt der Suchdienstanbieter mit der von ihm bestimmten Reihenfolge der gefundenen Seite was wir wissen dürfen“, kritisiert der Lehrerinformationsdienst „Erfolgreich lehren und lernen mit neuen Medien“ (www.erfolgreich-lehren.de) aus dem Fach¬verlag für Computerwissen.

Zudem können Webseitenbesitzer ihre Seiten so manipulieren, dass diese von der Suchmaschine automatisch auf vordere Plätze hochgestuft werden, auch wenn sie relativ bedeutungslos sind. „Zu dieser Täuschung des Nutzers kommt noch der Umstand, dass Google etwa ein Viertel der tatsächlich existierenden Webseiten überhaupt nicht berücksichtigt.“ Dies liege nur zum Teil an passwortgeschützten Zugängen oder am Urheberrecht, aber eben auch an den Systemkriterien der Suchmaschine.

Da Suchmaschinen heute selbst in der Schule eine wichtige Rolle spielen, rät der Fachinformationsdienst, sich nie auf nur einen einzigen Anbieter zu verlassen. Alternativen zu Google gebe es genügend. „Kompetente Mediennutzung setzt auf Vielfalt.“ Lehrkräfte sollten deshalb ihren Schülern bei Recherche-Aufgaben im Internet demonstrieren, wie sie mit Hilfe von mehreren Suchmaschinen zu ziel¬genaueren Ergebnissen kommen. „Das Aufzeigen von Alternativen und das kritische Untersuchen der Suchergebnisse sollte fester Bestandteil der Arbeit mit neuen Medien sein.“ Mit der modernen Informationsbeschaffung im Internet erhalte eine alte Weisheit neue Bedeutung: „Wer gut informiert sein will, der muss mehr als nur eine Zeitung lesen.“