Die Sicherheitspanne am Frankfurter Flughafen
liefert den perfekten Anlass für ein grundsätzliches Lamento über die
Zustände an deutschen Flughäfen. Immer mehr Flugausfälle, immer mehr
Verspätungen, streikende Billigflieger-Piloten, Sicherheitsleute
unter Dauerdruck, knallvolle Kontrollstellen, Kapazitätsengpässe
überall. Dies alles führt zu programmiertem Chaos am Himmel und am
Boden, das Geschäftsreisenden die Arbeit erschwert und
Gelegenheitsfliegern die Ferien vermiest. Als weiterer Beleg dient
der ähnliche Vorfall in München vor wenigen Tagen. Die
Schnellschuss-Forderung liegt auf der Hand: Für all die Probleme und
Pannen müssen schleunigst Ursachen und Verantwortliche festgestellt
werden, die am besten auch noch für die Schäden haftbar gemacht
werden können. Aber: Bieten der Frankfurter und der Münchner Vorfall
tatsächlich soviel Stoff für eine Grundsatzkritik? Betrachten wir das
Ganze doch einmal von der anderen Seite: Nach allem, was bisher
bekannt wurde, handelt es sich in beiden Fällen schlicht um
menschliches Versagen. Dies muss aufgeklärt werden, aber dies lässt
sich, solange Menschen am Werk sind, niemals ausschließen. Dass nun
mitten in der Hauptreisezeit, im dichten Gewusel, wo überhitzte
Passagiere auf urlaubsreife Kontrolleure treffen, eine solche Panne
überhaupt auffällt – das lässt sich doch auch als positives Zeichen
werten. Weil sie zeigt, dass die Sicherheitsmaßnahmen im Anschluss –
und dazu gehört nunmal auch eine Teilsperrung – greifen. Ja, eine
solche Panne kostet Unmengen an Geld, Zeit und Nerven. Aber diesen
Preis muss heute manchmal zahlen, wer sicher unterwegs sein will.
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