Vielleicht ist es ein bisschen so wie damals, als
Otto Rehhagel die griechische Fußballnationalmannschaft als Trainer
übernahm. Er war nicht mehr der Jüngste, kannte aber noch jeden
Trick, auch schmutzige, die manchmal sein müssen. Zart besaitet war
er weiß Gott nicht, wusste aber, wo die Grenzen sind. Und die
Wahrheit liegt auf dem Platz, wer gewinnt, hat alles richtig gemacht.
Griechenland wurde Europameister. Der geplante Berliner Großflughafen
ist derzeit ein Abgrund, zugleich alternativlos. Ein Rückzug, wie er
bei S 21 lange denkbar war und theoretisch immer noch ist? Völlig
ausgeschlossen. Da gibt es nur einen Weg: nach vorne. Und Mehdorn hat
bei der Bahn nachgewiesen, dass er mit Abgründen und großen Brocken
umgehen kann. Dass er kein Mann fürs Filigrane ist, wird ihm jetzt in
der akuten Not eher helfen als schaden. Für–s Filigrane kann er sich
Assistenten holen. Was BER jetzt ganz dringend braucht, ist
leadership, einen, der den Mitarbeitern Vertrauen einflößt, auch wenn
– oder vielleicht gerade weil – sie wissen, dass er ihnen notfalls in
den Hintern tritt. Altmodisch? Erfolg ist niemals altmodisch. Felsen
in der Brandung sind rar geworden, auch in der Politik. Auch das ist
ein Stück Elend von BER. Die Herren Wowereit und Platzeck sind auf
jeweils eigene Weise smart und können nett reden. Als Platzeck
2005/2006 die SPD als Bundesvorsitzender führen sollte, versagten ihm
die Kräfte. Dann musste Kurt Beck ran, der zwar nicht so schön
redete, aber handelte, bis er weggemobbt wurde. Hartmut Mehdorn
gesteht selbst ein, dass er nicht zaubern kann. Aber er ist die mit
weitem Abstand beste Nachricht, die von BER seit langer, langer Zeit
kommt.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Peter Schneider
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