Allg. Zeitung Mainz: Erschreckend / Kommentar von Markus Lachmann zu Ermittlungen gegen Held

Die Ermittlungen gegen den rheinhessischen
SPD-Politiker Marcus Held wegen des Verdachts der Untreue weiten sich
aus. Hinzu kommen neue Vorwürfe in Zusammenhang mit Spenden an den
örtlichen SPD-Ortsverein. Der Druck auf den Bundestagsabgeordneten
und ehrenamtlichen Bürgermeister nimmt damit zu. Es besteht der
Verdacht, dass sich Spender erkenntlich gezeigt haben für ein
Entgegenkommen der Stadt Oppenheim. Erwiesen ist das aber nicht.
Losgelöst von der juristischen Aufarbeitung ist der Fall Held auch
politisch zu bewerten. So wird die Affäre immer mehr auch zu einer
Belastung für die Landes-SPD und deren Vorsitzenden Roger Lewentz.
Dass der Landesverband am Montag hektisch verkündete, den kompletten
Revisionsbericht der Bundes-SPD – geprüft wurden die Spendeneingänge
der SPD in Oppenheim – an die Staatsanwaltschaft zu übergeben, zeigt,
wie sehr die Genossen in Mainz den Fall von sich fernhalten wollen.
Doch das wird ihnen, ähnlich wie bei der Landes-CDU und ihrer Affäre
Mauss, kaum gelingen. Letztlich wird man Held nicht zwingen können,
seine Ämter abzugeben. Diese Erkenntnis kann nur von ihm selbst
kommen, und es hat, Stand heute, nicht den Anschein, dass diese
Erkenntnis reift. Erschreckend bleibt weiterhin, wie gering die
Rückendeckung für Held bei den Genossen im Land und auch in
Rheinhessen jenseits des persönlichen Umfelds des Bürgermeisters ist
– sie geht praktisch gegen Null. Unabhängig davon, wie die
Ermittlungen ausgehen: In der SPD dürfte der Oppenheimer Politiker
keine Zukunft mehr haben.

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