Es ist eine illustre Gesellschaft, die sich da in
und um Syrien versammelt hat: die USA, Saudi-Arabien, Russland, Iran,
die Türkei, die Truppen Assads, Kurden, Israel. Sie führen Krieg,
angeblich gegen den IS, obwohl der militärisch längst besiegt ist.
Jede Kriegspartei erklärt, sie kämpfe um einer gerechten Sache
willen. Jedoch: Worin die besteht – da liegen die Ansichten
himmelweit auseinander. Unstreitig ist dagegen dies: Die
Zivilbevölkerung trifft es, wie stets in solchen Kriegen, am
allerschlimmsten. Kinder, Frauen und Männer sterben zu Hunderten, zu
Tausenden. Ein Ende ist nicht absehbar, denn es geht um
Einflusssphären von höchster Bedeutung. Einflusssphären zu erringen
oder zu verteidigen, ist legitim. Aber nicht um jeden Preis. In
diesem Krieg gibt es schwierige und extrem schwierige Parteien. Zu
letzteren zählt Assad, der früh Giftgas einsetzte. Auch Erdogan, der
auf Gedeih und Verderb die Kurden bekämpft und sich keinen Deut darum
schert, dass der Nato-Partner USA mit der Kurdenmiliz YPG verbündet
ist. Auch Iran, wo Hardliner von einem großen schiitischen Reich
träumen. Der Konflikt zwischen Iran und Israel alleine ist schon ein
unerhört gefährliches Pulverfass. Nicht zuletzt: Putin will für
Russland die alte Weltmachtstellung der UdSSR zurück. Putin ist
wenigstens nicht irrational. Deutschland? Muss sich überlegen, dass
seine Panzer, die an den Nato-Partner Türkei geliefert werden, gegen
Kurden und Erdogan-Feinde im Inneren einsetzbar sind. Es drohen
unvorstellbare Flächenbrände, aber die Weltgemeinschaft scheint sich
dessen noch nicht so richtig bewusst.
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