Würde der Oscar in den Kategorien Volksverdummung,
Missmanagement auf Steuerzahlers Kosten und Selbstdemontage
verliehen, die Bahn hätte den Dreifachgewinn sicher. Es ist einfach
unfassbar, was sich imwegen Personalmangels mehr oder weniger zur
Geisterstation gewordenen Mainzer Hauptbahnhof abspielt. Neben den
Fahrgästen kann einem eine Gruppe dabei besonders Leid tun: viele
Bahn-Mitarbeiter, die trotzdem jeden Tag ihr Bestes geben. Das
Management und die für Öffentlichkeitsarbeit Verantwortlichen gehören
allerdings nicht dazu. Die einen schweigen und tun nichts, die
anderen lassen – wie jetzt im Fall der drohenden Verlängerung der
Fahrplanausdünnung für den kompletten August – höchstens
scheibchenweise die Wahrheit raus und werfen ansonsten Nebelkerzen
der Marke „Informieren Sie sich im Internet“. In dieser Situation
werden Zeitungsredaktionen zur Fahrplanauskunft und versuchen – wie
die an der Misere schuldlose Stadt -, den fassungslosen Bahnkunden zu
erklären, was eigentlich los ist. Wir wissen immer noch nicht genau,
warum es ausgerechnet Mainz war, wo das bundesweit brutal auf Kante
genähte Personalkonzept der Bahn derart massiv gerissen ist. Aber wir
wissen, dass der Fisch vom Kopf stinkt: Erst wird ein Unternehmen,
das einst ein Symbol für Verlässlichkeit war, planerisch gegen die
Wand gefahren. Und dann gehen diejenigen, die das Chaos angerichtet
haben, auf Tauchstation. Erbärmlich, in jeder Hinsicht. Wenn
Bundesverkehrsminister Ramsauer den Bahn-Vorstand jetzt nicht sofort
zur Räson ruft, muss für ihn das gleiche Zeugnis gelten wie für Grube
& Co.: Finger weg von der Bahn. Und lasst die ran, die es können.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
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