Es war 1983, der Kalte Krieg auf einem Höhepunkt,
die Computertechnologie noch in den Kinderschuhen. Im Kinofilm
WarGames sagt ein Computer: „Ein seltsames Spiel. Der einzig
gewinnbringende Zug ist, nicht zu spielen.“ Dann unterlässt es der
Computer, einen Atomkrieg auszulösen. 35 Jahre später lässt sich nur
mit immenser Phantasie vorstellen, was Computertechnologie bewegen
könnte, im positiven wie im schlimmsten Fall. Insofern grenzt es an
ein Wunder, dass es noch keine Mega-Cyber-Katastrophe gab. Ein Trost
ist das nicht. Die „Bösen“ versuchen mit Cyber-Attacken materielle,
strategische oder politische Vorteile zu erringen, die „Guten“ haben
alle Mühe, das zu verhindern. Wobei die Zuordnung nach „Bösen“ und
„Guten“ schwierig ist und Urteile auch mal revidiert werden müssen.
Es steht zu vermuten, dass die Bösen oft die Nase vorne haben, die
Guten aber so schlecht gar nicht sind. Das Ganze spielt sich in
weitgehend rechtsfreien Räumen ab, und wenn es Gesetze gibt, fesseln
sie in der Regel die Guten. Das ist der Preis, den die Gesellschaft
des 21. Jahrhunderts für die technologische Entwicklung zu bezahlen
hat. Der Prozess ist unumkehrbar, altmodisch formuliert: Niemand
bekommt die Zahnpasta zurück in die Tube. Niemand darf sich
Illusionen darüber machen, dass der Respekt vor Autoritäten jedweder
Art derzeit dramatisch sinkt und die Gewaltbereitschaft, auch in Form
von Computerattacken, stetig zunimmt. Helfen kann im Grunde nur
Kommunikation. Vor allem: Niemand sollte nachlassen in dem Versuch,
jungen Generationen die Sinnhaftigkeit ethischer Prinzipien zu
vermitteln.
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