Eine hochindustriealisierte Gesellschaft wie die
unsere braucht zu jeder Tag- und Nachtzeit, Sommer wie Winter genug
Strom, und zwar per Knopfdruck, sonst kann sie nicht reibungslos
funktionieren. Dafür braucht es Kraftwerke und viel Tausend Kilometer
Stromleitungen. Die ganze Sache ist technisch hochkomplex und
hochpolitisch, denn bezahlen müssen wir alle dafür, und nicht zu
knapp. Will man, zum Beispiel aus Umweltgründen, daran etwas ändern –
Windräder statt Atomkraftwerke, die uns alle verseuchen, wenn sie
kaputtgehen, Sonnenkollektoren statt Kohlekraftwerke, die die
Atmosphäre schädigen – dann ist das zwar löblich, aber nicht einfach
umzusetzen. Wie sehr so etwas daneben gehen kann, beweist die
aktuelle Strombilanz dieses Landes. Wir haben zeitweise so viel Strom
produziert, dass wir ihn nicht nur verschenken, sondern anderen
Ländern auch noch etwas zahlen mussten, damit sie uns das eigentlich
so kostbare Gut abgenommen haben. Bevor wir uns jetzt aufregen, nach
Schuldigen suchen und ihren Kopf fordern, sollten wir uns daran
erinnern, dass wir selbst es mit unseren politischen Entscheidungen
für oder gegen eine Partei waren, die dem Umbau der Energieproduktion
möglichst weit weg von Kernkraft, Öl, Kohle und Gas am liebsten über
Nacht zugestimmt haben. Dass so etwas nicht funktioniert, sagt einem
der gesunde Menschenverstand. Was wir 2012 erlebt und teuer bezahlt
haben, nennt sich schlicht und einfach Lehrgeld. Lehrgeld bezahlt
man einmal, aber bitte schön nicht zweimal. Das sollten sich all die
hinter die Ohren schreiben, die – gut bezahlt- dafür zu sorgen
haben, dass der Strom Tag und Nacht, sommers wie winters, per
Knopfdruck aus der Steckdose kommt.
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