Allg. Zeitung Mainz: Nachbessern / Kommentar zur Unterrichtsversorgung / Von Anita Pleic

Alle Jahre wieder kocht die Diskussion darüber hoch,
wie gut die rheinland-pfälzischen Schulen tatsächlich mit Lehrern
ausgestattet sind. Das liegt zum einen daran, dass das zur Berechnung
der Statistik angewandte System für Laien schlichtweg nicht
verständlich ist: Was nach verschwindend geringem bis gar keinem
Unterrichtsausfall aussieht, ist nämlich nur bei den Pflichtfächern
so. Bei darüber hinaus gehenden Angeboten gibt es
Verbesserungsspielraum. Deshalb braucht es ein nachvollziehbares
Personaltableau für die Schulen und bessere Möglichkeiten, auf
Ausfälle reagieren zu können. Das Pilotprojekt für mehr
Selbstständigkeit der Schulen ist ein erster Schritt in die richtige
Richtung, dem aber weitere folgen müssen. Zum anderen kocht die
Diskussion deshalb wieder hoch, weil Schulen immer mehr Aufgaben
übernehmen sollen. Folgerichtig fordern sie Unterstützung in Form
zusätzlichen Personals ein. Natürlich ist eine Herausforderung wie
der starke Zuzug von Flüchtlingen und Migranten nicht vorhersehbar
und planbar. Doch die drängenden Aufgaben im Bildungssektor, die
Sprachförderung, die fundierte Berufsvorbereitung, die Inklusion,
binden immer mehr Kräfte. Da braucht es trotz Sparzwang und klammer
Kassen in Rheinland-Pfalz mehr Personal als die 270 neu geschaffenen
Stellen. Die nun vorgelegte Statistik der Unterrichtsversorgung, die
im Vergleich zu den vergangenen Jahren relativ gut ist, hilft da
nicht entscheidend weiter. Das Bessere ist schließlich des guten
Feind. Bildung ist am Ende des Tages die Basis für alles und deshalb
braucht sie beste Bedingungen und stetes Nachbessern, wo es gerade
hakt. Auch und vor allem beim Personal.

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