Die Erschließung der Arktis ist eines der Projekte,
die das 21. Jahrhundert bestimmen werden. Die Rohstoffe sind dort.
Und weil die Eismasse zurückgeht, wird es rentabler, sie zu gewinnen.
Das können Umweltschützer aus gutem Grund furchtbar finden: Die eine
Zerstörung der Natur ermöglicht die nächste. Aber zu glauben, eine
Erschließung ließe sich auf lange Sicht mit Appellen verhindern, ist
naiv. Die Weltbevölkerung explodiert, aus einstmals rückständigen
Staaten werden Wirtschaftsnationen. Und während der Bedarf an
Rohstoffen steigt, verringert sich das Angebot. Damit werden die
Schätze der Arktis für die Anrainer auf lange Sicht zu attraktiv und
die Versuchung zu groß, sie nicht doch zu nutzen. Und dass sich
unterschiedliche Interessen wie die der Europäischen Union, Chinas,
Russlands, der USA und Norwegens auf Dauer unter einen Hut bringen
lassen, ist angesichts der jetzigen, beschränkten Fähigkeit,
Kompromisse zu finden, reine Utopie. Für die Europäische Union, die
Anlieger der Arktis ist, stellt sich die schwierige Frage: Schauen
wir den anderen Nationen zu, wie sie die Rohstoffe für sich gewinnen
und trösten uns mit unserer moralischen Überlegenheit? Die
realistische Antwort darauf lautet „Nein“. Nur ist unsere bisherige
Strategie dabei halbherzig. Womit Europa einen guten Schritt weiter
ist als die USA. Deren Präsident Donald Trump hat zwar bereits
angekündigt, vor der Arktis verstärkt nach Öl bohren lassen zu
wollen. Konzepte, wie amerikanische Trupps dabei unterstützt werden
könnten, fehlen aber fast vollständig.
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Werner Wenzel
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