Wer der Industrie vorwirft, in ihren Produkten
gezielt Module einzubauen, die dazu führen, dass die Ware kurz nach
Garantieablauf kaputtgeht, muss das schon sehr präzise belegen
können. Sonst drohen ihm Schadenersatzforderungen in ungeahnten
Höhen. Es ist kaum anzunehmen, dass die Grünen im Bundestag sich
dieser Gefahr nicht bewusst sind. Dass sie dennoch mit Verweis auf
ein von ihnen in Auftrag gegebenes Gutachten massiv vom Leder ziehen,
nimmt also Wunder. Vor allem deshalb, weil das Gutachten bei näherem
Hinsehen weder wirklich harte Beweise liefert, noch Firmen- oder
Produktnamen nennt und die Autoren als ausgewiesene Experten in
Sachen Materialkunde bislang nicht aufgefallen sind. Die Sache steht
somit eigentlich auf recht wackligen Beinen. Eigentlich. Erstaunlich
ist nämlich, dass sich die Reaktionen aus der Wirtschaft mehr als in
Grenzen halten. Von Aufschrei, gefolgt von finsteren Drohungen keine
Spur. Lediglich der lapidare Hinweis, dass, wer Schrott verkaufe,
ganz schnell seine Kunden verliere und ein Großteil der Geräte in
deutschen Haushalten weit über zehn Jahre alt sei. Es hat den
Anschein, als fühle sich die Branche hierzulande von den Vorwürfen
nicht betroffen. Ja mehr noch: als ob das Gutachten ihr gar nicht so
ungelegen käme, weil damit der übermächtigen Konkurrenz aus Fernost
kräftig vors Scheinbein getreten wird – und zwar ihr allein. Wäre dem
so, dann würden die Grünen der Branche sogar noch einen Gefallen tun.
Zurück bleibt zumindest derzeit ein Kunde, der nach Vorlage der
Studie genau so schlau ist wie vorher. Wollen sich die Grünen also
als Verbraucherschützer profilieren, müssen sie Ross und Reiter
nennen. Sonst bleibt ihre Attacke ohne Folgen und wird unter
vorgezogenem Wahlkampf abgetan.
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Florian Giezewski
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