Allg. Zeitung Mainz: Starkes Zeichen – Kommentar von Anita Pleic zu Irland

Es ist ein deutlicher Sieg, mit dem vor allem die
junge Generation Irlands ein starkes Zeichen für eine freie
Gesellschaft setzt. Sie hat persönliche Freiheit gewählt. Die
Freiheit, dass Frauen selbst über ihren Körper entscheiden können.
Und sie haben damit einen Wandel manifestiert, der sich seit einigen
Jahren in Irland vollzieht. Das Land emanzipiert sich von der
katholischen Kirche, die hier oft genug eine unrühmliche Rolle
spielte. Eine Kirche, die Moral predigte, sie aber nicht vorlebte und
stattdessen für Unterdrückung sorgte. Irlands Frauen haben in den
vergangenen Wochen ihre Geschichten erzählt und damit eindrucksvoll
die große Mehrheit der Bevölkerung hinter sich vereint. Es sind
Geschichten, in denen Frauen kriminalisiert und stigmatisiert wurden,
weil sie selbst entscheiden wollten, ob sie sich fähig fühlen, ein
Kind auszutragen. Sie haben Iren in der ganzen Welt mobilisiert, nach
Hause zu fliegen und ihre Stimme abzugeben. Und das hat vor allem die
junge Generation getan, weil sie es, anders als es Großbritannien
beim Brexit erlebte, nicht der älteren Generation überlassen wollte,
eine Entscheidung herbeizuführen, die ihr Leben auf Jahrzehnte
bestimmt. Sie alle stehen damit für ein modernes, liberales Irland.
Teil dieser modernen Gesellschaft ist auch der Premierminister, der
die Entscheidung als Höhepunkt einer stillen Revolution feiert.
Irlands Referendum ist am Ende auch der Beweis, dass Demokratie eben
doch immer noch die Kraft hat, Menschen zu bewegen und dem Populismus
eine starke Stimme entgegenzustellen.

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