Was für ein alter Hut! Dass sich Väter und Mütter
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie mehr Flexibilität und
Engagement von ihren Arbeitgebern wünschen, ist nun wirklich keine
Neuigkeit. Die Nachricht, die sich aus dem aktuellen Familienmonitor
des Bundesfamilienministeriums ablesen lässt, heißt vielmehr: Trotz
dieses seit Jahren bekannten Wunsches hat sich offensichtlich kaum
etwas verändert. Unternehmerverbände loben gerne die
Familienfreundlichkeit ihrer Mitglieder. Wer genauer hinschaut, sieht
aber, dass sich ihr Engagement meist in Gleitzeitmodellen erschöpft
oder in dem Angebot von Teilzeitarbeit – mit allen Nachteilen, die
das für eine eventuelle Karriere hat, versteht sich. Unternehmen, die
eigene Kitas bauen oder Kontingente in bestehenden Einrichtungen
buchen, sind ebenso selten, wie konkrete Hilfe bei der Suche nach
Tagesmüttern oder die Möglichkeit, einen Heimarbeitsplatz
einzurichten. Begründet wird dieser Mangel oft damit, dass dies zu
teuer und organisatorisch nicht leistbar ist. Aber sehr oft fehlt es
einfach nur an Phantasie und dem Willen, diese Vereinbarkeit zu
ermöglichen. In manchen Branchen findet langsam ein Umdenken statt –
weniger aus Überzeugung, sondern in der Regel, weil es an Fachkräften
fehlt und die Unternehmen attraktiver werden müssen. Den Mitarbeitern
können die Beweggründe im Zweifelsfall zwar egal sein. Es sagt aber
viel aus über die Kultur in den Betrieben und den grundsätzlichen
Stellenwert von Mitarbeitern, die Zeit für Familie benötigen. Das
sind noch immer überwiegend Frauen – und da schließt sich wie von
selbst der Kreis zur Diskussion um die Notwendigkeit einer
Frauenquote.
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Werner Wenzel
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