Niemand würde bestreiten, dass ein Langstreckenflug
eine verheerende Kohlendioxid-Bilanz hat. Und zweifelsohne hat der
Luftverkehr einen hohen Anteil am weltweiten Ausstoß von
Treibhausgasen. Deshalb muss es jeder selbst mit seinem Gewissen
vereinbaren, ob er die Malediven dem Urlaub in den Alpen vorzieht,
vorausgesetzt, der Geldbeutel lässt eine solche Wahlmöglichkeit
überhaupt zu. Wer jedoch Urlaubsreisen lediglich nach dem
Kohlendioxid-Ausstoß bemisst, macht es sich zu einfach. So besagt
eine neue Studie, Tourismus sei klimaschädlicher als bisher
angenommen. Die Rechnung kann aber auch anders aufgemacht werden: In
Deutschland hängen drei Millionen Jobs am Tourismus. Die touristische
Nachfrage sorgt für eine Bruttowertschöpfung von 105 Milliarden Euro,
das sind 3,9 Prozent der Bruttowertschöpfung der gesamten deutschen
Volkswirtschaft. Mehr als im Maschinenbau, mehr als im Einzelhandel.
Ein Fünftel der Touristen, die uns besuchen, kommen aus dem Ausland.
Also verzichten wir doch auf unsere ausländischen Gäste! Im Ernst,
reden wir lieber über Klimaschutz im Alltag. So kann jeder seine
persönliche Pendlerbilanz hinterfragen. Warum gibt es auf deutschen
Straßen so wenige Fahrgemeinschaften? Wir verteufeln den Diesel,
während Benzinmotoren doch mehr Kohlendioxid ausstoßen. Schließlich
kann jeder in den eigenen vier Wänden Energie sparen, ganz effizient.
Und wer auf seinen Malediven-Urlaub nicht verzichten will, kann den
„Gegenwert“ des Kohlendioxid-Verbrauchs an diverse
Klimaschutzprojekte spenden. Oder einfach seinen Urlaub genießen.
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Danielle Schwarz
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