Allgemeine Zeitung Mainz: Ausgetrocknet / Kommentar von Karl Schlieker zum Niedrigwasser-Aktionsplan

Kein Wasser unter dem Kiel. Kohle, Erze, Chemikalien
und Treibstoffe bleiben in den Lagern liegen, wenn der Güter- und
Personentransport auf dem Rhein zwischen Basel und Rotterdam aufgrund
des Niedrigwassers praktisch eingestellt werden muss. Der Rhein ist
für Verbraucher, Logistik, Industrie und Landwirtschaft ein
entscheidender Verkehrsweg. Es wird nichts helfen, darauf zu
vertrauen, dass Dürre-Perioden einmalige Ereignisse bleiben. Im
Gegenteil muss aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger mit
Wetterextremen gerechnet werden, egal ob es Hoch- oder Niedrigwasser
ist. Der „Acht-Punkte-Plan“ des Bundesverkehrsministeriums ist ein
erster Schritt, der das Problem immerhin anerkennt. Das ist gut so,
denn der Transport auf dem Wasser ist ökologisch und ökonomisch in
vielen Fällen sinnvoller, als weiteren Verkehr auf die ohnehin
überlasteten Straßen oder die von Infrastrukturproblemen geprägten
Schienen zu verlagern. Bessere Informationen, höhere Lagerkapazitäten
oder die Vertiefung von Fahrrinnen und langfristig die Entwicklung
von niedrigwassertauglichen Schiffstypen zählen zu den Lösungen, die
allerdings nicht kurzfristig umsetzbar sind. Das sollte aber kein
Grund sein, nicht sofort etwas zu tun.

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