Allgemeine Zeitung Mainz: Besser vorsorgen / Kommentar zu Bauzinsen

Auch wenn die Hausfinanzierung zwischenzeitlich
etwas teurer geworden ist, bleiben die Bauzinsen doch noch auf einem
historisch niedrigem Niveau. Mit dem Milliarden-Kaufprogramm der
Europäischen Zentralbank für Staatsanleihen steigen allerdings die
Renditen für Pfandbriefe, über die viele Banken ihre
Immobilienkredite finanzieren. Die Bauzinsen könnten deshalb vor
einem trüben Herbst stehen. Sprunghafte Ausschläge sind nicht zu
erwarten, aber auch kleine Zinssteigerungen summieren sich über die
oft jahrzehntelangen Laufzeiten einer Hausfinanzierung auf
beachtliche Beträge im Tausenderbereich. Über ein Forward-Darlehen
kann sich jeder die derzeit günstigen Konditionen sichern. Dabei
bekommt der Kunde ein Darlehen zugesichert, das die Bank zu einem
festen Zins in drei Jahren auszahlt. Das ist nicht ohne Risiko. Denn
sollten die Zinsen doch entgegen der Prognosen noch weiter in den
Keller rauschen, gewinnt die Bank. Steigen dagegen die Zinsen wie
erwartet, gewinnt der Kunde. Immerhin kann damit der Häuslebauer,
dessen Kredit in nächster Zeit ausläuft, sicher kalkulieren. Möglich
ist bei den meisten Banken auch eine vorzeitige Verlängerung des
Kredits, die allerdings mit einer Vorfälligkeitsgebühr erkauft werden
muss. Private Häuslebauer sollten bei neuen Krediten eine hohe
Tilgung bei langen Laufzeiten wählen, damit sie einen späteren
Zinsanstieg besser abfedern können. Denn sonst droht ihnen später ein
böses Erwachsen, weil sie die höheren Zinsraten nicht zahlen können.

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