Allgemeine Zeitung Mainz: Bringt–s nicht / Kommentar von Ralf Heidenreich zu Immobilien

Der Dienstag brachte für Immobilienbesitzer und
solche, die es werden wollen, Erkenntnisse von sehr unterschiedlicher
Qualität. Zum einen prognostizierte der Zentrale Immobilienausschuss,
dass der Höhenflug der Immobilienpreise „sich bald beruhigen dürfte“.
Klingt gut, zumindest für Kaufinteressenten. Aber dass selbst beim
Nullzins-Niveau die Preise nicht ins Unermessliche steigen und an
einen Punkt gelangen, an dem es nicht mehr weitergeht, ist nun
wirklich keine überraschende Erkenntnis. Zumal die Immobilienweisen
in der Wortwahl sehr vage bleiben und die sehr großen regionalen
Unterschiede hervorheben. Zum anderen fällen sowohl Mieterbund als
auch Eigentümerverband ein vernichtendes Urteil über das
Baukindergeld der GroKo. Und das zu Recht. Bereits die
Eigenheimzulage brachte nicht den gewünschten Effekt. Die einzigen,
die wirklich davon profitierten, waren die Bauunternehmen. Warum
sollte es beim Baukindergeld anders verlaufen? Die Gefahr, dass die
Branche die Subvention abschöpft, indem sie sie auf ihre Preise
einfach draufschlägt, ist jedenfalls groß. Es braucht daher niemanden
zu wundern, dass Bau-Verbände im neuen Förderinstrument eine große
Chance sehen. Dankenswerterweise sehr klar und deutlich hat der
Immobilienausschuss etwas beim Namen genannt, das die Branche gerne
relativiert: In Ballungsräumen gibt es bereits Preisblasen, und zwar
ziemlich große. Dass solche Blasen irgendwann platzen, gehört zum
kleinen Einmaleins der Volkswirtschaft. Für all jene, die solche
überteuerten Objekte erworben haben, wird es ein böses Erwachen
geben.

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