Verbraucher suchen Orientierung und wollen es
einfach. Häufig reicht ihnen ein Schlüsselwort oder ein schön
anzuschauendes Label, um die Kaufentscheidung zu treffen. Leider ist
die Einkaufswelt wesentlich komplizierter. Ökostrom liefert hierfür
ein gutes Beispiel. Auf dem Markt tummeln sich mittlerweile zwölf
verschiedene Gütesiegel, die sich zum Teil deutlich unterscheiden.
Rund 40 Prozent der Grünstromangebote verzichten sogar vollends auf
eine Zertifizierung. Niemand kann erkennen, ob diese Offerten in
ihrem Namen das Wort „Öko“ zu Recht tragen. Um den Kunden eine
bessere Orientierung zu geben, plädieren Verbraucherschützer dafür,
dass der Staat einheitliche Kriterien für Grünstrom festlegt. Das
hört sich plausibel an. Doch was kann das den Kunden bringen? Die
Verbraucherschützer warnen eindringlich davor, dass man sich bei der
Vereinheitlichung am Ende nur auf Mindeststandards einigt. Eine
berechtigte Warnung, doch leider ist die Wahrscheinlichkeit hoch,
dass genau dieser Fall eintritt. Das zeigt die Entwicklung bei
Bio-Lebensmitteln: Die Kriterien für die staatlichen Siegel in diesem
Bereich bewerten viele Experten als zu schwach und zu weit gefasst.
Wer sichergehen will, dass die Ware tatsächlich bio ist, verlässt
sich auf andere, strengere Labels. Die Chancen auf ein
allgemeingültiges Siegel, das qualitativ hochwertigen Ökostrom
garantiert, stehen denkbar schlecht. Wer solche Angebote finden will,
muss sich daher auch in Zukunft die Zeit nehmen, die Angebote auf
Herz, Nieren und das jeweilige Siegel zu prüfen.
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Danielle Schwarz
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